DAS GESCHÄFTSJAHR IN ZAHLEN Bilanzsumme Kreditvolumen Betreutes Geldvermögen von Kunden davon: Kundeneinlagen Kundenanlagen (Wertpapiere, Bausparen, Versicherungen) Zinsüberschuss Provisionsüberschuss Verwaltungsaufwendungen Bewertungsergebnis Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Jahresüberschuss nach Steuern Vorgeschlagene Dividende Bilanzielles Eigenkapital Gesamt-/Kernkapitalquote Betriebsergebnis vor Bewertung Aufwand-Ertrag-Relation Geschäftsstellen SB-Filialen Mitarbeiter 2022 MIO. EUR 7.879,3 5.568,0 8.364,5 5.199,4 3.165,1 108,1 38,2 96,7 – 20,2 28,8 11,1 3,0 % 793,6 16,5 % 49,0 69,2 % 2021 MIO. EUR 7.305,1 5.108,8 8.607,5 5.152,6 3.454,8 110,4 38,3 83,9 – 8,6 49,5 15,1 3,0 % 784,1 16,9 % 58,2 61,4 % ANZAHL ANZAHL 23 22 745 23 22 747 



Brief des Vorstands SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, die Wiesbadener Volksbank bleibt verlässlich und wirtschaftlich stark für ihre Mitglieder, Kunden und die Region. Auch unter den von hoher Unsicherheit geprägten Umfeldbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich unser genossenschaftliches Geschäftsmodell als wettbewerbsstark und widerstandsfähig erwiesen. Mit dem Erreichten sind wir mehr als zufrieden. Wir haben erneut genügend Spielraum erarbeitet, um unsere Rücklagen stärken und unseren Mitgliedern eine attraktive Dividende ausschütten zu können. Im Kreditgeschäft konnten wir erfreuliche Zuwächse verbuchen. Die Kundeneinlagen blieben trotz sinkender Sparquote in Deutschland auf hohem Niveau. Die Nachfrage im Wertpapiergeschäft war angesichts eines bewegten Kursverlaufs an den Kapitalmärkten weiterhin hoch. Wir laden Sie herzlich ein, sich ein eigenes Bild von der Entwicklung unserer Bank zu machen. Auf den folgenden Seiten geben wir einen Überblick über die Rahmenbedingungen und ihre Aus- wirkungen auf den Geschäftsverlauf, die Ergebnis-, Finanz- und Vermögenslage. Wir informieren darüber, wie wir mit Risiken und Chancen umgehen und stellen Ihnen in der Prognose unsere Erwartungen vor. Gerade angesichts der tiefgreifenden wirtschaftlichen Veränderungen haben sich unsere Stärken im Beratungsgeschäft ausgezahlt. Vielfache Auszeichnungen belegen den hohen Qualitätsstandard unserer Dienstleistungen. Dies, wie auch unser solides Zahlenwerk, ist das Ergebnis der erfolgreichen Arbeit unserer Mitarbeiter. Sie haben das Ziel, für ihre Kunden da zu sein, auch im abgelaufenen Jahr nicht aus den Augen verloren. Ihr persönliches Engagement verdient unsere höchste Anerken- nung und unseren aufrichtigen Dank. Einige von ihnen stellen wir in diesem Geschäftsbericht in Bildern vor. Als bedeutender Finanzdienstleister in der Region verfolgen wir das strategische Ziel, qualifiziertes Personal für unser Unternehmen auf Dauer zu begeistern. Flexible Arbeitszeitmodelle, agiles Arbeiten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen bei uns nicht nur auf dem Papier. Neue Arbeitsformen werden in unserer Bank auch gelebt. Neben attraktiven Arbeitsbedingungen bieten wir gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, vielfältige Entwicklungsperspektiven und eine Reihe von übertariflichen Sozialleistungen. Wollen Sie mehr zu unserer Personalstrategie, zu Chancengleichheit und Qualifizierung in der Wiesbadener Volksbank erfahren, dann empfehlen wir Ihnen unseren Nachhaltigkeitsbericht, den wir auf unserer Website (wvb.de/nachhaltigkeit) veröffentlicht haben. Brief des Vorstands 



Gremien VORSTAND Dr. Matthias Hildner Vorsitzender Peter Marsch Jochen Kerschbaumer Jürgen Schäfer AUFSICHTSRAT Hans-Otto Ewert Rechtsanwalt, Steuerberater Vorsitzender Christiane Pütz Diplom-Betriebswirtin (FH) Geschäftsführerin Pütz GmbH + Co. Folien KG Erste stellvertretende Vorsitzende Harald Pabst Diplom-Volkswirt Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Zweiter stellvertretender Vorsitzender Holger Balz Steinmetz- und Steinbildhauermeister Staatl. gepr. Steintechniker Inhaber Naturstein Balz Obermeister, Kreishandwerksmeister Landesinnungsmeister Sabine Bonk Sachbearbeiterin Marktfolge Kredit Wiesbadener Volksbank eG Stefan Füll Maler- und Lackierermeister Inhaber Füll Malerwerkstätten Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden Präsident des Hessischen Handwerkstags Präsidiumsmitglied im Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH) Simone Klotz Diplom-Betriebswirtin (FH) Steuerberaterin Geschäftsführende Gesellschafterin Bouffier Kaiser & Partner BK&P Steuerberatungsgesellschaft mbH Claudia Knopf Leiterin Beratungszentrum Dotzheim Wiesbadener Volksbank eG Frank Neumann Rechtsanwalt und Notar Bernd Schnierle-Kraus Abteilungsleiter IT-Service Wiesbadener Volksbank eG Mike Brendel Leiter Beratungszentrum Biebrich Wiesbadener Volksbank eG Joachim Thielke Vorsitzender des Betriebsrats Wiesbadener Volksbank eG Thomas von Briel Geschäftsführender Gesellschafter Hans und Thomas von Briel Haus- und Vermögensverwaltungen GmbH Gremien 

BEIRAT Ralf Lenz Schreinermeister Inhaber Schreinerei Ralf Lenz Obermeister Stellvertretender Kreishandwerksmeister Dr. Norbert Rollinger Vorsitzender des Vorstands R+V Versicherung AG Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Sabine Meder Diplom-Kauffrau Hauptgeschäftsführerin Industrie- und Handelskammer Wiesbaden Frank Möller Diplom-Kaufmann Vorsitzender des Vorstands MEG Maler Einkauf Gruppe eG Bernhard Mundschenk Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Wiesbaden Christoph Nielbock Direktor i. R. Wiesbadener Musik- & Kunstschule e. V. und Wiesbadener Musikakademie Dr. Gerhard Obermayr Vorstand Europa-Schule Dr. Obermayr e. V. Stadtverordnetenvorsteher Landeshauptstadt Wiesbaden Wolfgang Pfeiffer (bis 30. 06. 2022) Rechtsanwalt und Notar a. D. Harald Reif Diplom-Betriebswirt Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Martin Sarris Rechtsanwalt und Notar Matthias Schäfer Geschäftsführender Gesellschafter MS-Holzfachmarkt GmbH Christian Schlotter Diplom-Wirtschaftsingenieur Geschäftsführender Gesellschafter Schlotter GmbH & Co. KG Dr. Stephan Travers Geschäftsführender Gesellschafter Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH Rainer Übel (bis 30. 06. 2022) Elektromeister Elektro Hohl GmbH Ehrenobermeister Ehrenpräsident FEHR Prof. Dr. Eva Waller Präsidentin Hochschule RheinMain Gaby Wolf Stadträtin Landeshauptstadt Wiesbaden Christian Zeh Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) Gremien 

Lagebericht GRUNDLAGEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Die Wiesbadener Volksbank ist ein Kreditinstitut in der Rechtsform der eingetragenen Genossen- schaft (eG). Sie wurde 1860 als Selbsthilfeeinrichtung des örtlichen gewerblichen Mittelstands gegründet. Ihr Geschäftszweck umfasst die wirtschaftliche Förderung und Betreuung der Mitglieder und Kunden. Der im Genossenschaftsgesetz verankerte Förderauftrag (§ 1 Abs. 1 GenG) ist in § 2 der Satzung der Wiesbadener Volksbank aufgeführt. Das Leistungsspektrum der Bank entspricht dem einer Universalbank. Dank der Zusammenarbeit mit der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken kann sie eine Vielzahl an Finanzdienstleistungen anbieten. Dazu zählen das Angebot von Geldanlagen inklusive Wertpapieren und Vermögensverwaltung, die Gewährung von Krediten, die Durchführung des Zahlungsverkehrs, die Bargeldversorgung, die Vermittlung von Bausparverträgen, Versicherungen, Leasingverträgen und Immobilien sowie das Auslandsgeschäft. Hinzu kommen das Private Banking, die Firmenkunden-Beratung und die Vermögensnachfolgeplanung. Zu ihren Kunden zählen Privatpersonen, Freiberufler, Handwerker, mittelständische Unternehmen und institutionelle Kunden. Ihr Eigengeschäft betreibt die Bank als Ergänzung zum Kundengeschäft und zur Liquiditäts-, Ertrags- und Risikosteuerung. Das Kerngeschäftsgebiet der Wiesbadener Volksbank umfasst die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stadt Idstein mit den Regionen des Untertaunus sowie den vorderen Rheingau. Ihr Geschäftsstellennetz besteht aus 23 personenbesetzten Standorten. Hinzu kommen 22 Service- center und Geldautomaten sowie das über Telefon und Internet erreichbare Kundencenter. Digitale Anlageprodukte für Privatkunden im Onlinevertrieb werden deutschlandweit unter Einhaltung der geldwäscherechtlichen Vorschriften angeboten. Folgende Zweigniederlassungen sind im Register der Hauptniederlassung eingetragen: Volksbank Eltville, Volksbank Bad Schwalbach, Raiffeisenbank Wiesbaden, Wiesbadener Bank, Bank für Orden und Mission, vr bank Untertaunus. Lagebericht / Grundlagen der Geschäftstätigkeit 

GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliche Entwicklung KONJUNKTUR TRÜBTE SICH ZUNEHMEND EIN Nachdem die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn noch kräftig expandiert war, verschlechterte sich die Konjunktur 2022 im weiteren Jahresverlauf deutlich und mündete zum Jahresende in eine Stagnation. Hauptgrund für die Verschlechterung waren die wirtschaftlichen Begleiterscheinungen des Ende Februar einsetzenden Russland-Ukraine-Kriegs, wie nochmals steigende Energie- und Rohstoffpreise, anhaltende Lieferkettenstörungen und erhöhte Unsicherheiten, nicht zuletzt über die Gasversorgung. Ende August stellte Russland seine Gaslieferungen nach Deutschland vollstän- dig ein. Gedämpft wurde die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zudem durch den bereits vor dem Kriegsausbruch verbreiteten Arbeitskräftemangel. Hinzu kamen die Spätfolgen der Coronapandemie, die sich unter anderem in zeitweisen Lockdowns in wichtigen Häfen und Metropolen Chinas und den streckenweisen hohen Krankenständen hierzulande zeigten. Das preisbereinigte Bruttoinlands- produkt stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,8 %. GEBREMSTER ANSTIEG DER KONSUMAUSGABEN Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich, nach einem geringfügigen Zuwachs im Vorjahr (0,4 %), im Verlauf des Jahres 2022 zunächst deutlich. Angesichts der Rückführung von Infektionsschutzmaßnahmen wurde vor allem in den Bereichen Gastgewerbe sowie Freizeit, Unterhaltung und Kultur mehr ausgegeben. Zum Jahresende bremste dann jedoch der Anstieg der Verbraucherpreise die Kaufkraft der Haushaltseinkommen verstärkt aus. Auf Jahressicht konnten die privaten Konsumausgaben dennoch preisbereinigt um deutliche 4,3 % zulegen und mit 2,1 Prozentpunkten zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum beitragen. Die Konsumausgaben Gesamtwirtschaftliche Entwicklung (preisbereinigt) Berichtsjahr 2021 % % Bruttoinlandsprodukt (BIP) Konsumausgaben a ) Private Konsumausgaben b ) Konsumausgaben des Staats Bruttoanlageinvestitionen a ) Ausrüstungsinvestitionen b ) Bauinvestitionen c ) Sonstige Anlagen Exporte Importe 1,8 3,4 4,3 1,2 0,4 3,3 – 1,7 2,1 2,9 6,0 2,6 1,4 0,4 3,8 1,2 3,5 0,0 1,0 9,7 9,0 Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 



HÖCHSTE INFLATIONSRATE SEIT 49 JAHREN Die Inflationsrate, gemessen am Verbraucherpreisindex, lag mit 6,9 % im Jahresdurchschnitt 2022 erheblich über ihrem Vorjahreswert von 3,1 %. Einen noch höheren Anstieg der Preise für die Lebenshaltung hatte es in der Bundesrepublik zuletzt 1973 mit 7,1 % gegeben. Maßgeblich für die enorme Teuerung waren die Energie- und Nahrungsmittelpreise, die im Zuge des Ukrai- nekriegs sowie der andauernden Lieferengpässe um außerordentliche 29,7 % und 13,4 % stiegen. Die Verbraucherpreisdynamik war bereits im Januar mit einer Inflationsrate von 4,2 % sehr kräftig. Sie beschleunigte sich angesichts extremer Import- und Erzeugerpreisanstiege weiter und führte im Oktober und November zu Jahreshöchstständen der Inflationsrate von jeweils 8,8 %. Die Gesamtteuerung wäre allerdings noch höher ausgefallen, wenn der Staat nicht durch Entlastungs- maßnahmen gegengesteuert hätte. Zu nennen sind hier beispielsweise das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt, die in den Monaten Juni bis August wirkten, sowie die einmalige Übernahme der Gas- und Wärmerechnungen im Dezember. ENTWICKLUNG AN DEN FINANZMÄRKTEN – GEPRÄGT VOM KRIEG IN EUROPA, VON INFLATION UND ZINSERHÖHUNGEN USA: FED VOLLZOG STRAMMEN KURSWECHSEL Die US-Notenbank (Federal Reserve – Fed) straffte ihren geldpolitischen Kurs 2022 deutlich und erhöhte den Leitzins um 425 Basispunkte. Parallel begann sie mit dem Abbau ihrer Bestände an Staats- und anderen staatsähnlichen Anleihen, die sie während der Niedrigzinsphase und der Coronapandemie erworben hatte. Ab Juli verringerte die Notenbank ihre Staatsanleihebestände um monatlich 30 Mrd. US-Dollar, indem sie fällig werdende Anleihen nicht reinvestierte. Ab Sep- tember wurden monatlich 60 Mrd. US-Dollar nicht mehr reinvestiert. Die Fed begegnete mit diesem straffen Kurs auch der Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale, also wechselseitigen Erhöhungen von Löhnen und Preisen. Die Arbeitslosigkeit in den USA hatte 2022 durchgängig zwischen 3,5 und 3,8 % gelegen, nahe der Vollbeschäftigung. Entsprechend gut konnten die Arbeitnehmer verhandeln: Das mittlere wöchentliche Gehalt stieg um 7,3 % und damit stärker als die Verbraucherpreisinflation von 6,5 %. Diese lag damit zugleich mehr als dreimal so hoch wie das Inflationsziel der Notenbank von 2,0 %. Auch zum Ende des Jahres blieb der Inflationsdruck hoch. Die US-Notenbank signalisierte zum Jahresende eine Fortsetzung ihres Kurses steigender Leitzinsen. EUROPA: EZB HADERTE MIT INFLATIONSGEFAHREN Zum Jahresbeginn ging die Europäische Zentralbank (EZB) trotz hoher und steigender Inflations- raten noch von einem temporären Inflationsschub aus. In mehreren Schritten beendete sie zuerst ihre Anleihekaufprogramme, die eingeführt worden waren, um die bestehende stark expansive Geldpolitik noch zu verstärken. Im Februar endeten die Zukäufe des pandemiebedingten Anleihe- kaufprogramms (PEPP) und im Juli die des schon 2014 gestarteten Anleihekaufprogramms APP. Die Leitzinsen blieben daher zunächst noch niedrig. Parallel stieg die Verbraucherpreisinflation im Euroraum im ersten Halbjahr von 5 auf 8,6 %. Am 27. 07. 2022 erhöhte die EZB dann auch ihren Leitzins erstmals seit dem Jahr 2011. In fünf Monaten stieg er um 250 Basispunkte auf 2,5 %. Zum Jahresende kündigten EZB-Präsidiumsmitglieder weitere Zinsschritte für das Jahr 2023 an, um die Inflation auf den Zielwert von 2,0 % zurückzuführen. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

EURO FIEL ZEITWEISE UNTER PARITÄT, KONNTE SICH ABER STABILISIEREN Die europäische Gemeinschaftswährung schwächte sich im Jahresverlauf – ausgehend von einem Kurs zum Jahresauftakt von 1,14 US-Dollar – gegenüber dem US-Dollar deutlich ab. Insbesondere in den ersten drei Quartalen 2022 wirkten sich die schnelleren Zinserhöhungen der Fed und die erwarteten schweren konjunkturellen Folgen der Energiekrise für Europa durch Russlands Angriffs- krieg negativ auf den Wechselkurs des Euro aus. Auch der Status des US-Dollar als sichere, globale Reservewährung ließ die Gemeinschaftswährung wie viele andere Devisen an Gegenwert verlieren. Im August unterschritt der Euro erstmals seit 2002 die Parität zum US-Dollar. Am 27. 09. 2022 erreichte er mit einem Wert von 0,96 US-Dollar sein Minimum. Im vierten Quartal konnte sich der Euro dann jedoch wieder etwas erholen. In diesem Zeitraum nahmen die Schätzungen für die weiteren Zinsschritte der Fed leicht ab, während die für den Euroraum stiegen. Damit verringerte sich der erwartete, zu Ungunsten des Euroraums ausfallende Zinsabstand der großen Währungsräume. Weiterhin profitierte der Euro von rückläufigen Rohstoff- und Energiepreisen sowie einem ungewöhnlich milden Winter, der die Wahrscheinlichkeit einer Gasmangellage deutlich verringerte. Die Gemeinschaftswährung beendete das Jahr 2022 mit einem Gegenwert von 1,07 US-Dollar, immer noch ein Rückgang von 6,1 % zum Vorjahresendwert. DAX SCHLOSS MIT MODERATEN VERLUSTEN Der DAX begann das Jahr mit leichten Verlusten, die sich nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine schnell ausweiteten. Nach noch 15.884,86 Punkten zum Jahresauftakt fiel der deutsche Leitindex bis zum 08. 03. 2022 auf einen zwischenzeitlichen Tiefstand von 12.831,51 Punkten. Zwar konnten die starken Verluste einstweilen wieder ausgeglichen werden, die Abwärtsbewegung hielt aber an. Am 29. 09. 2022 erreichte der DAX seinen Jahrestiefstand mit 11.975,55 Punkten, ein Rückgang um 24,6 % zum Stand vom Jahresanfang. Dahinter standen die mit dem Krieg verbun- denen Preisanstiege bei Rohstoffen und insbesondere Energie, also Erdöl und -gas. Für Erdgas konnte zudem eine Knappheit mit entsprechenden Rationierungen nicht ausgeschlossen werden. Zudem verteuerte die zunehmend weniger expansive Geldpolitik die Refinanzierung der Unter- nehmen und senkte die Wachstumserwartungen für das laufende und die kommenden Jahre. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Geschäftsentwicklung der Kreditgenossenschaften In einem gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld konnten die 737 Volksbanken und Raiffeisenbanken, PSD Banken, Sparda-Banken sowie die sonstigen Genossenschaftsbanken ihr Kredit- und Einlagengeschäft mit ihren über 30 Millionen Privat- und Firmenkunden im Geschäftsjahr 2022 erneut ausweiten. KREDITE LEGTEN WEITERHIN ZU – INSBESONDERE BEI LANGFRISTIGEN LAUFZEITEN Die Kreditdaten der Genossenschaftsbanken zeigten einen Anstieg in allen drei Laufzeitbändern auf. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der prozentuale Zuwachs im Kreditgeschäft der Genossen- schaftsbanken bei 6,5 %, was einem Plus von 46,4 Mrd. EUR entsprach. Insgesamt haben die Genossenschaftsbanken per Ende 2022 Kredite in Höhe von 756,7 Mrd. EUR herausgegeben. Die kurzfristigen Forderungen wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 % (3,4 Mrd. EUR) auf 33,3 Mrd. EUR. Die mittelfristigen Forderungen – ihr Anteil betrug 5,9 % der Ausleihungen – legten um 8,7 % auf 44,9 Mrd. EUR zu. Die langfristigen Forderungen wuchsen um 6,2 % (39,4 Mrd. EUR) auf 679 Mrd. EUR. Gut neun Zehntel der Ausleihungen an Privatkunden waren Wohnbaukredite. Sie stiegen um 6 % auf insgesamt 320 Mrd. EUR. NACHFRAGE NACH SICHT-, TERMINEINLAGEN UND SPARBRIEFEN IM PLUS — SPAREINLAGEN RÜCKLÄUFIG Nachdem während den coronabedingten Konsumeinschränkungen in hohem Maß zusätzliche Ersparnisse in Sichteinlagen gebildet wurden, normalisierte sich die Einlagenbildung im kurzfristigen Bereich weiter. Insgesamt erhöhten sich die Kundeneinlagen bei Genossenschaftsbanken um 28 Mrd. EUR oder 3,4 % auf 861 Mrd. EUR. Treiber dieses absoluten Zuwachses waren die Sichtein- lagen, die um 20 Mrd. EUR oder 3,3 % auf 626 Mrd. EUR stiegen. Der Bestand an Termineinlagen nahm angesichts der im zweiten Halbjahr anziehenden Habenzinsen um 14,0 Mrd. EUR oder 32,2 % auf 56 Mrd. EUR ebenfalls deutlich zu. Der Sparbriefbestand stieg auf 6 Mrd. EUR (53,0 %). Die Spareinlagen hingegen sanken um knapp 8 Mrd. EUR auf 174 Mrd. EUR (4,1 %). BILANZSUMME BEI 1,2 BILLIONEN EURO Die aggregierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken hat sich im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum um 2,7 % auf 1.175 Mrd. EUR erhöht. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut lag am Jahresende 2022 bei gut 1,6 Mrd. EUR. Die Spannweite bei den Bilanzsummen reicht unter den Genossenschaftsbanken von etwas über 30 Mio. EUR für die kleinste bis zu 54 Mrd. EUR für die größte Bank. Geschäftsentwicklung der Kreditgenossenschaften Berichtsjahr 2021 Veränderung zu 2021 Kundenverbindlichkeiten Kundenforderungen Bilanzsumme Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % 861.357 833.186 756.732 710.301 1.175.098 1.144.761 28.171 46.431 30.337 3,4 6,5 2,7 Anzahl der Kreditgenossenschaften 737 772 – 35 – 4,5 Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 



Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Die Wiesbadener Volksbank plant und steuert ihre Geschäftsentwicklung mithilfe einer ergebnis- orientierten Planungsrechnung inklusive einer Kostenbudgetierung (Planungshorizont ein Jahr) und einer darauf abgestimmten strategischen Kapitalplanung (Planungshorizont fünf Jahre) sowie mithilfe von Kennzahlen- und Limitsystemen. Bedeutender Leistungsindikator für die Rentabilität der Bank ist das Betriebsergebnis nach Bewertung, das mit dem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in der Gewinn- und Verlust- rechnung (GuV) übereinstimmt. Als Zielgröße wird ein Wert zwischen 45,0 Mio. EUR und 50,0 Mio. EUR angestrebt. Als Leistungsindikator für die Wirtschaftlichkeit wird die Cost Income Ratio (CIR) bestimmt. Sie stellt das Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Zins- und Provisions- ergebnis sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen dar und soll sich in einer strategischen Bandbreite von 60,0 % und 65,0 % bewegen. Das Wachstum des Kunden- geschäftsvolumens, das neben den bilanzwirksamen Kundenforderungen und -einlagen auch das Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft berücksichtigt, wird als Indikator zur Generierung von Erträgen gesehen. Angestrebt wird ein strategisches Wachstum von jährlich mindestens 4,0 %. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Bank durch nachhaltiges Wachstum werden angesichts steigender Kapital- anforderungen angemessene Eigenmittel benötigt. Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Kapitalausstattung dient die aufsichtsrechtlich festgelegte Gesamtkapitalquote nach Art. 92 Abs. 2 der Capital Requirements Regulation (CRR), die sich ermittelt aus den Eigenmitteln der Bank, aus- gedrückt als Prozentsatz des Gesamtrisikobetrags. Der strategisch angestrebte Zielkorridor liegt zwischen 16,0 % und 18,0 %. Die Darstellung, Analyse und Beurteilung der einzelnen finanziellen Leistungsindikatoren erfolgt in den nächsten Abschnitten. Daneben berücksichtigt die Bank nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, die ihre Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Dazu zählen im Wesentlichen auch die Kennzahlen zur quantitativen und qualitativen Personalausstattung, die sie im Rahmen ihrer Personalstrategie steuert, verbunden mit der Zielsetzung einer nachhaltigen Qualitätssteigerung und -sicherung ihres Personals. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

sich infolge gestiegener zinsbezogener Derivatgeschäfte vorwiegend zur Absicherung des allge- meinen Zinsänderungsrisikos im Rahmen der Gesamtbanksteuerung. Sie stiegen um 525,4 Mio. EUR oder 70,2 % auf 1.274,3 Mio. EUR. Eventualverbindlichkeiten lagen bei 58,8 Mio. EUR nach 67,5 Mio. EUR im Vorjahr. Unwiderrufliche Kreditzusagen reduzierten sich um 96,4 Mio. EUR oder 17,8 % auf 444,6 Mio. EUR. Aktivgeschäft Kundenforderungen Wertpapieranlagen Forderungen an Kreditinstitute Berichtsjahr 2021 Veränderung zu 2021 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % 5.568,0 5.108,8 940,0 562,8 950,7 508,6 459,3 – 10,7 54,2 9,0 – 1,1 10,7 Die Steigerung der Kundenforderungen resultierte überwiegend aus dem Zuwachs an fest- verzinslichen Darlehen mit langfristiger Zinsbindung. Die Schwerpunkte im Kreditgeschäft lagen in den Bereichen Wohnimmobilien- sowie Gewerbefinanzierungen. Zur größten Branche zählt das Dienstleistungsgeschäft, insbesondere die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Der Anstieg der Forderungen gegenüber Kreditinstituten sowie der Rückgang der Wertpapier- anlagen dienten vornehmlich der strategischen Optimierung der Liquiditätsausstattung. Passivgeschäft Berichtsjahr 2021 Veränderung zu 2021 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Spareinlagen Andere Einlagen Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % 1.743,0 1.237,9 787,8 810,1 4.411,6 4.342,6 505,2 – 22,3 69,0 40,8 – 2,8 1,6 Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage Ertragslage Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich im Vorjahresvergleich wie folgt entwickelt: Erfolgskomponenten Berichtsjahr 2021 Veränderung zu 2021 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Zinsüberschuss1) Provisionsüberschuss2) Verwaltungsaufwendungen a ) Personalaufwendungen b ) andere Verwaltungsaufwendungen Betriebsergebnis vor Bewertung3) Bewertungsergebnis4) Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Steueraufwand Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken Jahresüberschuss 1) GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3 2) GuV-Posten 4 abzüglich GuV-Posten 5 3) Saldo aus den GuV-Posten 1 bis 9 sowie abzüglich GuV-Posten 12 4) Saldo aus den GuV-Posten 10 und 11 108,1 110,4 38,2 96,7 68,1 28,6 49,0 – 20,2 28,8 17,7 0,0 11,1 38,3 83,9 56,5 27,3 58,2 – 8,6 49,5 19,2 15,3 15,1 – 2,3 – 0,1 12,8 11,6 1,3 – 9,2 – 11,5 – 20,7 – 1,4 – 2,1 – 0,3 15,3 20,5 4,6 – 15,8 133,9 – 41,9 – 7,5 – 15,3 – 100,0 – 4,0 – 26,8 An Zinserträgen erzielte die Bank 114,8 Mio. EUR. Das waren 1,6 Mio. EUR oder 1,4 % mehr im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg resultierte vorwiegend aus höheren Erträgen bei Geld- und Kapitalmarktanlagen im Eigengeschäft sowie im Kundengeschäft aus dem Zuwachs an Kun- denforderungen verbunden mit steigenden Konditionsvereinbarungen aufgrund des allgemeinen Zinsanstiegs. Auf der Einlagenseite führte dieser bei den Bankenrefinanzierungen und den Kundeneinlagen zu höheren Aufwendungen. Hinzu kam – ebenfalls zinsbedingt – der Wegfall des Verwahrentgelts, das die Bank seit der im Sommer von der EZB eingeleiteten Zinswende ihren Kunden mit hohen Einlagevolumina nicht mehr in Rechnung stellte. Insgesamt erhöhten sich dementsprechend die Zinsaufwendungen auf 10,9 Mio. EUR. Sie lagen damit um 2,1 Mio. EUR oder 23,2 % über dem Vorjahreswert. Rückläufig waren die Erträge aus Beteiligungen und Geschäfts- guthaben bei Genossenschaften, die ebenfalls in den Zinsüberschuss der Bank mit einfließen. 2021 hatten nachgeholte Dividendenzahlungen der DZ BANK AG hier zu höheren Erträgen geführt. Beim Provisionsüberschuss ergaben sich Ertragszuwächse in der eigenen Vermögensverwaltung, im Bauspargeschäft und im Zahlungsverkehr. Rückgänge verzeichneten das Wertpapierdienst- leistungs- und Depotgeschäft sowie die Vermittlung von Versicherungen und Immobilien. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Die höheren Verwaltungsaufwendungen resultierten im Wesentlichen aus höheren Personal- aufwendungen. Ihr Anstieg ist sowohl auf eine grundsätzliche Anpassung der Rentendynamik für Altersversorgungsverpflichtungen als auch auf eine außerordentliche inflationsbedingte Anpassung des Rentenniveaus bei den Pensionsrückstellungen für die Rentenempfänger aus dem ehemaligen Mitarbeiterkreis zurückzuführen. Bei den anderen Verwaltungsaufwendungen führten höhere Bei- tragsverpflichtungen, Investitionen in den Immobilienbestand sowie gestiegene Kosten für Aus- und Fortbildung zum Anstieg. Dagegen waren Aufwendungen für die Datenverarbeitung rückläufig. Der Rückgang des Betriebsergebnisses vor Bewertung ist im Wesentlichen auf den beschriebenen inflationsbedingten Mehraufwand bei den Pensionsrückstellungen zurückzuführen. Die Veränderung des Bewertungsergebnisses resultierte aus Buchwertkorrekturen bei den eigenen Wertpapieranlagen infolge der deutlich angestiegenen Kapitalmarktzinsen. Die geschilderten Veränderungen führten zu einem Rückgang des Ergebnisses der normalen Geschäftstätigkeit um 20,7 Mio. EUR auf 28,8 Mio. EUR. Nach Steueraufwand verbleibt ein Jahres- überschuss von 11,1 Mio. EUR, der die Zahlung einer Dividende und die weitere Stärkung der Rücklagen zulässt. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Vermögenslage Die Eigenkapitalstruktur der Bank ist geprägt von Geschäftsguthaben der Mitglieder und erwirt- schafteten Rücklagen. Im Geschäftsjahr wurde das Eigenkapital durch Zuführung zu den Rücklagen um 14,0 Mio. EUR gestärkt. Der Anteil des bilanziellen Eigenkapitals (Passivposten 7 und 8) an der Bilanzsumme lag bei 10,1 % (Vorjahr: 10,7 %). Die von der Bank getroffenen Vorkehrungen zur ordnungsgemäßen Ermittlung der Eigenmittel im Rahmen der bankaufsichtlichen Meldungen sind angemessen. Nach den vertraglichen und satzungsmäßigen Regelungen erfüllen die angesetzten Kapital- instrumente die Anforderungen der CRR zur Anrechnung als aufsichtsrechtlich anerkanntes Gesamt- be zie hungs wei se Kernkapital. Die Gesamt- und die Kernkapitalquote betrugen zum Ende des Geschäftsjahres 16,5 %. Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG beläuft sich auf 0,14 %. Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar: Eigenkapital Eigenkapital laut Bilanz1) Eigenmittel (Art. 72 CRR) Harte Kernkapitalquote Kernkapitalquote Gesamtkapitalquote Berichtsjahr 2021 Veränderung zu 2021 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % 9,5 28,7 1,2 3,8 793,6 781,0 16,5 % 16,5 % 16,5 % 784,1 752,3 16,9 % 16,9 % 16,9 % 1) Hierzu rechnen die Passivposten 7 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 8 (Eigenkapital). Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft entwickelten sich wie folgt: Wertpapieranlagen Berichtsjahr 2021 Veränderung zu 2021 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Liquiditätsreserve 940,0 950,7 – 10,7 – 1,1 Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

RISIKO- UND CHANCENBERICHT RISIKOMANAGEMENTSYSTEM UND -PROZESS Die Leitlinien für das Risikomanagement hat die Bank in ihrer Geschäfts- und Risikostrategie festgelegt. Sie werden im Rahmen des festgelegten Strategieprozesses regelmäßig überprüft. Die Risikostrategie ist aus den in der Geschäftsstrategie bestimmten Geschäftsaktivitäten der Bank und den damit einhergehenden Risiken abgeleitet. Ziel des Risikomanagements ist es, Risiken, die den Erfolg wesentlich beeinflussen oder gar den Fortbestand der Bank gefährden können, frühzeitig zu erkennen sowie umfassend zu messen, zu überwachen und zu steuern. Damit verbunden ist auch das Erkennen und Nutzen von Chancenpotenzialen unter Wahrung eines nach internen Maßstäben angemessenen Chancen-Risiko-Profils. Mithilfe einer strategischen Kapitalplanung für einen Zeitraum von fünf Jahren steuert die Bank ihre Entwicklung. Die Annahmen für die Markt- und Volumenentwicklungen erfolgen hierbei durch Experten auf Basis von Marktprognosen. Die abgeleiteten Ertrags- und Vermögenswir- kungen werden anhand von Simulationsrechnungen mit Unterstützung der Steuerungssoftware VR-Control ermittelt. Die eingerichteten Verfahren zur Ermittlung der Risikotragfähigkeit der Bank gewährleisten eine vorsichtige Ermittlung der Risiken und des Risikodeckungspotenzials. Auf deren Grundlage hat die Bank für Marktpreis- und Adressenausfallrisiken Verlust- und Volumenlimite beziehungsweise in Teilbereichen auch Zielgrößen definiert. Für Liquiditätsrisiken in Form des Refinanzierungsrisikos, operationelle und sonstige Risiken werden Risikobeträge in Form eines Risikopuffers von der Risikodeckungsmasse abgezogen. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung werden regelmäßig Risiko- und Stressszenarien simuliert, bei denen die Anfälligkeit auch gegenüber unwahrscheinlichen, aber plausiblen Ereignissen (bezüglich Zinsentwicklung, Konjunktur, Arbeitslosenquote etc.) analysiert wird. Die Ergebnisse der Stresstests werden bei der Beurteilung der Risikotragfähigkeit berücksichtigt. Im Sinne des Going-Concern-Ansatzes ist sichergestellt, dass der Geschäftsbetrieb bei sämtlichen simulierten Risiko- und Stressszenarien fortgesetzt werden kann. Mit einer Risikoinventur werden die Wesentlichkeit der Einzelrisiken und deren Auswirkungen turnusmäßig sowie anlassbezogen überprüft und dokumentiert. Über die Ergebnisse der im Rahmen des Risikocontrollings durchgeführten Analysen und Stress- tests werden der Vorstand und die betreffenden Unternehmensbereiche durch wöchentliche, monatliche, vierteljährliche, jährliche sowie anlassbezogene Risikoreports informiert. Wesentliche Risikotreiber werden laufend – auch innerhalb der genannten Reportzyklen – durch ein System von Frühwarnindikatoren überwacht. Vierteljährlich wird der Aufsichtsrat in Form eines Gesamt- bankrisikoberichts über die Risikolage der Bank informiert. Die Bank erfüllt die Anforderungen aus den MaRisk. Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 



Die Überwachung des Kreditrisikos basiert auf einem Risiko- und Strukturlimitsystem, das an die Orientierungswerte des regionalen Prüfungsverbands angelehnt ist. Mithilfe der Risikofrüherkennung werden überzogene oder auf eine Überziehung zulaufende Kontokorrentkonten selektiert. Das Instrument dient der Früherkennung von Kreditrisiken und bildet gleichzeitig die Basis für konkrete Einzelmaßnahmen zum Abbau von akuten und zur Ver- meidung von potenziellen Überziehungen. Kreditengagements mit ersten Krisenanzeichen werden frühzeitig einer intensiveren Beratung und Betreuung (Intensivbetreuung und Referat Sanierungskredite) und damit einer strengeren Überwachung unterzogen. Die Engagementabwicklung von gekündigten und insolventen Kredit- nehmern erfolgt im entsprechend spezialisierten Referat Abwicklungskredite. Auf Gesamtportfolioebene findet die Feststellung und Steuerung möglicher Konzentrationsrisiken statt. Im Zentrum der Kreditportfoliosteuerung stehen insbesondere vierteljährliche Struktur- analysen zu Bonitäten, Größenklassen, Blankoanteilen sowie zur regionalen Verteilung und zu Branchenkonzentrationen. Mithilfe des Moduls Kreditportfoliomodell für Kundengeschäfte (KPM KG) unter VR-Control wird vierteljährlich ein erwarteter und unerwarteter Verlust (Credit Value at Risk) aus dem Kundenkreditgeschäft ermittelt. Die Berechnung erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren, dem sowohl aggregierte Blankoanteile in den Risikoklassen des Forderungsbestands als auch Aus- fallwahrscheinlichkeiten und Branchenparameter zugrunde liegen. Der erwartete Verlust wird bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials berücksichtigt. Der berechnete erwartete Verlust wird regelmäßig mit dem aufgelaufenen Bewertungsergebnis des Kundenkreditgeschäfts verglichen. Sofern höhere Belastungen als erwartet auftreten, wird der Überschreitungsbetrag von dem Risikodeckungspotenzial abgesetzt. Verlust- beziehungsweise Volumenlimite dienen der Initiierung risikosteuernder Maßnahmen. Um die Portfoliorisiken überwachen und steuern zu können, erfolgt ein vierteljährliches Reporting in Form eines alle Risikoarten umfassenden Risikoberichts. Die Streuung der Kundenforderungen nach Branchen- und Größenklassen wird unter Berück- sichtigung der regionalen Gegebenheiten des Geschäftsgebiets laufend streng überwacht. Nennenswerte Forderungen an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht. Für Ausfall- gefahren der Forderungen mit erhöhten latenten Risiken bestehen Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis und den Vorsorgereserven. Adressenausfallrisiken und Konzentrationen im Bereich der Eigenanlagen begegnet die Bank grundsätzlich dadurch, dass Bonitäts- und Strukturlimite sowie Limite für Einzelemittenten festgesetzt werden. Zusätzlich werden Frühwarnindikatoren zur Marktentwicklung, beispielsweise Spreadveränderungen, laufend beobachtet. Im Direktbestand werden nur Anlagen im Bereich Investment Grade getätigt. Eine Abweichung von dieser Regelung bedarf eines Vorstands- Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 

Im Rahmen der GuV-orientierten Steuerung des Zinsänderungsrisikos wird vierteljährlich die Ver- änderung des Zinsergebnisses rollierend für zwölf Monate unter Berücksichtigung verschiedener Zinsszenarien simuliert. Dabei werden eigene statistisch ermittelte und mit Expertenschätzungen unterlegte Zinselastizitäten bei konstanter Geschäftsstruktur zugrunde gelegt. Die Ermittlung erfolgt mit VR-Control und basiert auf den in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken zur Verfügung gestellten standardisierten VR-Zinsszenarien. Diese Risiko- und Stressszenarien beschreiben Veränderungen aus steigenden und fallenden Zinsen sowie Drehungen der Zinsstrukturkurve. Zur Simulation der Kursänderungsrisiken bei festverzinslichen Wertpapieren werden ebenfalls die vorgenannten Veränderungen der Zinsstrukturkurve durch VR-Control simuliert. Die über die Spezialfonds eingegangenen Marktpreisrisiken werden mit einer Monte-Carlo-Simu- lation von der Union Investment Institutional GmbH ermittelt und in Form einer korrelierten Value-at-Risk-Kennzahl in die Risikotragfähigkeitsberechnung integriert. Die Berechnung des Immobilienrisikos im Direktbestand erfolgt über das Okular-Tool IRIS der parcIT. Auf Basis eines Faktormodells werden unter Hinzunahme von Marktparametern (Volati- litäten und Korrelationen) die Immobilieninvestitionen bewertet. Es werden dabei Mietausfall-, Ertrags-, und Wertänderungsrisiken unterschieden. Im Risiko- und Stressszenario wird das jeweils schlechteste Ergebnis bezogen auf die Summe der Marktpreisrisiken dargestellt. Für die Beurteilung des strategischen Zinsbuchs wird das Barwertkonzept eingesetzt. Für die wesentlichen variablen Positionen hat die Bank Ablauffiktionen auf der Grundlage gleitender Durchschnitte ermittelt. Die Risiken werden nach der Veränderung des Barwerts des Zinsbuchs mit dem Value-at-Risk-Ansatz gemessen. Der Value at Risk für das strategische Zinsbuch basiert auf historischen Simulationen. Der Zinskoeffizient gemäß § 25a Abs. 2 Satz 1 KWG für Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch wird auf Grundlage barwertiger Veränderungen mit Unterstützung von VR-Control ermittelt. Dabei werden alle wesentlichen Positionen des Anlagebuchs einbezogen. Das dabei genutzte Verfahren zur Ermittlung des Zinskoeffizienten entspricht den aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Im Rahmen der Aktiv-Passiv-Steuerung setzt die Bank Zinsswaps zur Absicherung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Zinsbuch ein. Für die Ermittlung eines etwaigen Rückstellungsbedarfs im Rahmen der verlustfreien Bewertung entsprechend IDW RS BFA 3 wird die barwertige Methode angewendet. Der Wertpapierbestand wird vollständig der Liquiditätsreserve zugeordnet und dementspre- chend nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Im Direktbestand werden grundsätzlich nur gedeckte Geschäfte im Währungsbereich getätigt. Bei offenen Währungspositionen handelt es sich um valutarische Verschiebungen. Marktpreis- risiken im Direktbestand aus Aktien oder Rohstoffen bestehen nicht. Die Bank unterhält kein Handelsbuch. Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 



Den Betriebs- und Rechtsrisiken begegnet die Bank unter anderem durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern (zum Beispiel in der IT, in der Rechtsberatung oder im Formularwesen). Für Systemausfälle hat sie Notfallkonzepte eingeführt. Sie hat ein internes Überwachungssystem eingerichtet, um Risiken aus fehlerhaften Bearbeitungsvorgängen zu begrenzen. Versicherbare Gefahrenpotenziale schirmt die Bank durch Versicherungsverträge im banküblichen Umfang ab. Über die IT-Risiken, die das Rechenzentrum betreffen, erhält die Bank regelmäßig Berichte vom IT-Dienstleister, der Atruvia AG, einschließlich Darstellung der eingeleiteten Maßnahmen bei Problemen. Die operationellen Risiken im Bereich der Adressenausfall- und Marktpreisrisiken gehen in der Regel in diesen Risikoarten auf und werden dort gesteuert. Die Anrechnung der verbleibenden opera- tionellen Risiken erfolgt durch plausible Risikobeträge, welche auf bankeigenen Expertenschät- zungen beruhen. Das so für das Normal- beziehungsweise Stressszenario festgestellte Risiko wird entsprechend als Abzugsposten bei der Berechnung der Risikodeckungsmasse berücksichtigt. Operationelle Risiken werden jährlich sowie anlassbezogen identifiziert und analysiert. Hierzu wird auf eine Schadensfalldatenbank zurückgegriffen, in die eingetretene Schäden eingestellt werden. NACHHALTIGKEITSRISIKEN Nachhaltigkeitsrisiken sind Ereignisse oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung (ESG-Aspekte), deren Eintreten tatsächlich oder potenziell negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Reputation eines Unternehmens haben können. Nachhaltigkeitsrisiken werden über die Risikoinventur identifiziert. Sie stellen dabei keine zusätzliche, eigene Risikoklasse dar, sondern werden in anderen Risikoklassen berücksichtigt, in denen ihre Auswirkungen schlagend werden. Im Ergebnis ist das Nachhaltigkeitsrisiko aktuell als unwesentlich eingestuft. SONSTIGE RISIKEN Neben den genannten banktypischen Risikoarten berücksichtigt die Bank auch sonstige Risiken. Besondere Aufmerksamkeit widmet sie dem strategischen Risiko, den Vertriebs- und Reputati- onsrisiken. Die Wesentlichkeit dieser Risiken wird anlassbezogen und turnusmäßig überprüft. Im Ergebnis bestehen keine sonstigen wesentlichen Risiken. Gleichwohl wird innerhalb der Risiko- tragfähigkeit ein Abzugsposten von dem Risikodeckungspotenzial für sonstige nicht wesentliche Risiken vorgenommen. RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN Die Bank betreibt keine Handelsbuchgeschäfte in Finanzinstrumenten mit der Absicht, kurz- fristig Erträge zu erzielen. Die zum Bilanzstichtag bestehenden zinsbezogenen Derivatgeschäfte dienen der Absicherung eines Forward-Darlehens im Kundenbereich und darüber hinaus der Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 

PROGNOSEBERICHT Die Prognose für das kommende Jahr basiert auf einer verhaltenen Konjunkturerwartung. Die Inflationsraten infolge des Gas-Lieferstopps und der gestörten Lieferketten bleiben 2023 auf hohem Niveau. Mit weiteren Zinsanhebungen seitens der EZB wird gerechnet. Eine Lockerung des Leitzinses erfolgt voraussichtlich erst mit Abflauen der Inflation 2024. Die ergebnisorientierte Planungsrechnung für 2023 basiert auf folgenden Annahmen: Im Kundenkreditgeschäft wird ein Wachstum von 2,5 % und bei den Kundeneinlagen eine Steigerung von 1,0 % angenommen. Zur Refinanzierung des Wachstums der Kundenforderungen und zur Liquiditätssteuerung werden weitere Bankenverbindlichkeiten aufgenommen. Aus- laufende langfristige Refinanzierungsgeschäfte bei der Bundesbank werden durch Fälligkeiten eigener Wertpapiere abgelöst. Der Zinsüberschuss wird sich gegenüber dem Vorjahreswert aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus und eines um 3,4 % erhöhten durchschnittlichen bilanziellen Geschäftsvolumens spürbar erhöhen (4,8 %). Beim Provisionsüberschuss wird mit einem deutlichen Anstieg von 6,6 % gegenüber 2022 gerechnet. Dabei wird von höheren Erträgen aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften, steigenden Erträgen aus der Vermögensverwaltung und im übrigen Vermittlungsgeschäft sowie von Mehrein- nahmen bei den Kontoführungsgebühren ausgegangen. Beim Personalaufwand ist ein spürbarer Rückgang um 12,7 % zu erwarten. Im Vorjahr hat, wie berichtet (siehe Ertragslage), die inflationsbedingte Anpassung des Rentenniveaus bei den Pen- sionsrückstellungen für die Rentenempfänger aus dem ehemaligen Mitarbeiterkreis zu höheren Aufwendungen geführt. Die Sachaufwendungen werden auf Basis detaillierter Budgets um 19,9 % deutlich ansteigen. Hervorzuheben sind dabei steigende Energiekosten und steigende IT-Kosten sowie der Mehraufwand infolge der Ausweitung des Immobilienbestands. Beim Bewertungsergebnis führen im Kundenkreditgeschäft krisenbedingt steigende Ausfallraten zu einem höheren voraussichtlichen Wertberichtigungsbedarf. Im Wertpapiereigengeschäft kommt es durch die zinsinduzierten Abschreibungen im Jahr 2022 zu Bewertungsaufholungen. Aufgrund von angenommenen Ratingverschlechterungen und dadurch ansteigenden Spreads fällt diese Wertaufholung 2023 aber geringer aus. Ein Rückstellungsbedarf im Rahmen der verlustfreien Be- wertung gemäß IDW BFA 3 wird nicht erwartet. Lagebericht / Prognosebericht 

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft Die Wiesbadener Volksbank fördert im Rahmen der regional bestehenden Möglichkeiten den Ein- satz von qualifizierten Frauen in Führungspositionen in ihrem Unternehmen. ZIELFESTLEGUNG FÜR DIE BESETZUNG DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat legt gemäß § 9 Abs. 4 GenG für die Besetzung des Aufsichtsrats mit Frauen eine Zielgröße von 20,0 % fest. Die festgelegte Zielgröße ist maßgeblich für den Zeitraum bis einschließlich 30. 06. 2026. Sie ent- spricht dem Status quo und den zu erwartenden Möglichkeiten zur Besetzung des Aufsichtsrats mit Frauen. ZIELFESTLEGUNG FÜR DIE BESETZUNG DES VORSTANDS Der Aufsichtsrat legt gemäß § 9 Abs. 4 GenG für die Besetzung des Vorstands mit Frauen eine Ziel- größe von 0,0 % fest. Die festgelegte Zielgröße ist maßgeblich für den Zeitraum bis einschließlich 30. 06. 2026. Sie ent- spricht dem Status quo. Eine Steigerung kommt nicht in Betracht, da nach derzeitigem Stand im Bezugszeitraum weder Stellen frei sind, noch zusätzliche Stellen geplant werden. ZIELFESTLEGUNG FÜR DIE BESETZUNG DER ERSTEN UND ZWEITEN FÜHRUNGSEBENE Gemäß § 9 Abs. 3 GenG liegt die Zielgröße für die Besetzung der ersten Führungsebene mit Frauen laut Vorstandsbeschluss bei 21,0 % und für die zweite Führungsebene bei 19,0 %. Die festgelegten Zielgrößen werden eingehalten und sind maßgeblich für den Zeitraum bis ein- schließlich 30. 06. 2026. Zur ersten Führungsebene gehören die Bereichsleiter, zur zweiten Führungs- ebene die Leiter der Filialen und der sonstigen Abteilungen sowie Teamleiter. Lagebericht / Erklärung zur Unternehmensführung / Nichtfinanzielle Berichterstattung / Ergebnisverwendung 



Der Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und fasste die in seinen Zuständigkeits- bereich fallenden Beschlüsse; dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG. Weiter hat der Aufsichtsrat den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b HGB geprüft. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über wesentliche Geschäftsvorgänge der Bank. Darüber hinaus stand der Aufsichtsrats- vorsitzende in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand. Im Jahr 2022 hat der Aufsichtsrat insgesamt zehn turnusmäßige Sitzungen abgehalten. Schwer- punkte der Beratungen im Aufsichtsrat bildeten grundsätzliche Fragen zur Geschäftspolitik, insbesondere im Kreditgeschäft, die Vermögens- und Ertragslage, die Risikosituation der Bank sowie wichtige Einzelvorgänge. Der Aufsichtsrat wird durch verschiedene Ausschüsse unterstützt, im Wesentlichen durch den Kredit- ausschuss, den Kostenprüfungsausschuss, den Ausschuss zur Prüfung des Jahresabschlusses sowie den Personalausschuss. Die Themenschwerpunkte der beiden Sitzungen des Kreditausschusses bildeten die Erläuterungen bemerkenswerter Kreditengagements und die Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Der Kostenprüfungsausschuss erörterte im Rahmen einer Sitzung das Kostenbudget und weitere Steuerungsinstrumente der Bank. Aus den Sitzungen der Ausschüsse ist dem Gesamtaufsichtsrat berichtet worden. Um seiner Aufsichtspflicht auch vor dem Hintergrund der erhöhten Anforderungen für Kreditinstitute mit der erforderlichen Sachkunde nachkommen zu können, nahmen die Mitglieder des Aufsichtsrats an einer Fortbildung unter Beteiligung des regionalen Genossenschaftsverbands teil. Im Berichtsjahr fand am 20. 09. 2022 eine Sitzung des Beirats gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand statt. Die ursprünglich für den 10. 03. 2022 geplante Beiratssitzung musste pandemie- bedingt abgesagt werden. Der Bericht des Aufsichtsrats 



Jahresbilanz zum 31. 12. 2022 Aktiva Geschäftsjahr EUR EUR EUR EUR Vorjahr TEUR 1. Barreserve a ) Kassenbestand b ) Guthaben bei Zentralnotenbanken darunter: bei der Deutschen Bundesbank 437.054.800,02 c ) Guthaben bei Postgiroämtern 2. Forderungen an Kreditinstitute a ) b ) täglich fällig andere Forderungen 3. Forderungen an Kunden 26.147.889,06 437.054.800,02 –,– 463.202.689,08 436.294 187.572.662,47 375.200.459,26 562.773.121,73 508.563 5.568.037.436,56 5.108.779 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert Kommunalkredite 3.148.770.477,61 117.368.392,84 4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a ) Geldmarktpapiere aa ) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank ab ) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank b ) Anleihen und Schuldverschreibungen ba ) von öffentlichen Emittenten –,– –,– –,– –,– –,– 125.173.912,51 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 125.173.912,51 bb ) von anderen Emittenten 577.967.842,14 703.141.754,65 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 503.206.077,02 c ) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag 5. 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften a ) Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten an Finanzdienstleistungsinstituten an Wertpapierinstituten –,– 6.515.426,18 –,– –,– –,– 703.141.754,65 748.054 236.895.217,57 202.696 153.476.483,12 b ) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 5.974.307,90 159.450.791,02 149.812 darunter: bei Kreditgenossenschaften 5.838.000,00 bei Finanzdienstleistungsinstituten bei Wertpapierinstituten 7. Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditgenossenschaften an Finanzdienstleistungsinstituten an Wertpapierinstituten –,– –,– –,– –,– –,– 75.500,00 76 8. Treuhandvermögen 13.442.916,07 14.000 darunter: Treuhandkredite 13.442.916,07 9. Immaterielle Anlagewerte a ) b ) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten c ) Geschäfts- oder Firmenwert d ) geleistete Anzahlungen 10. Sachanlagen 11. Sonstige Vermögensgegenstände 12. Rechnungsabgrenzungsposten –,– 187.396,00 –,– –,– 187.396,00 162.607.594,22 9.333.626,62 184.288,96 147 126.285 10.249 119 Summe der Aktiva 7.879.332.332,48 7.305.074 

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. 0 1. 2022 bis 31. 12. 2022 1. Zinserträge aus Geschäftsjahr EUR EUR EUR EUR Vorjahr TEUR a ) b ) Kredit- und Geldmarktgeschäften 108.953.881,23 festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 5.809.280,30 114.763.161,53 darunter: in a) und b) angefallene negative Zinsen 1.134.956,36 2. Zinsaufwendungen 10.916.751,11 103.846.410,42 darunter: erhaltene negative Zinsen 2.798.791,61 544 104.277 7.409 3. Laufende Erträge aus a ) b ) c ) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften Anteilen an verbundenen Unternehmen 4. 5. 6. 7. 8. 9. Provisionserträge Provisionsaufwendungen Sonstige betriebliche Erträge Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a ) Personalaufwand aa ) Löhne und Gehälter ab ) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung darunter: für Altersversorgung b ) andere Verwaltungsaufwendungen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen 10. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 11. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 13. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag darunter: latente Steuern 15. Sonstige Steuern 16. Aufwendungen aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 17. Jahresüberschuss 18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr Bilanzgewinn Nicht belegte Positionen wurden nicht aufgeführt. –,– 4.245.541,61 –,– 4.245.541,61 6.088 42.726.636,80 4.529.033,42 38.197.603,38 8.045.145,70 38.323 6.292 45.136.002,48 22.975.525,18 68.111.527,66 15.302.367,79 28.598.200,89 96.709.728,55 83.876 4.353.910,48 4.288.003,33 3.994 8.921 20.157.965,53 –,– – 20.157.965,53 23.125,54 28.801.967,68 – 8.617 32 49.540 17.236.896,28 511.502,59 17.748.398,87 19.192 –,– 11.053.568,81 22.473,43 15.250 15.098 20 11.076.042,24 15.118 –,– 



Geschäftsstellen WIESBADENER VOLKSBANK eG Schillerplatz 4, 65185 Wiesbaden Telefon: 0611 367-0 Telefax: 0611 367-367 Internet: www.wvb.de E-Mail: kontakt@wvb.de BIC: WIBADE5W HAUPTGESCHÄFTSSTELLE Schillerplatz 4 Private Banking, Bierstadter Straße 23 WERTPAPIER-KOMPETENZZENTRUM Juliusstraße 2 INNENSTADTFILIALEN SERVICECENTER Am Faulbrunnen/Bleichstraße 1 – 3 Bismarckring 23/Bleichstraße Langgasse 35 IM STADTGEBIET Dotzheimer Straße/Steinmetzstraße 2 Glashütten (Schloßborn), Weiherstraße 44 Hohenstein (Breithardt), Gartenfeldstraße 30 Wi-Biebrich, Straße der Republik 23 – 25 Hünstetten (Wallbach), Im Lagersboden 5 Wi-Bierstadt, Poststraße 38 Idstein (Heftrich), Wilhelmstraße 13 Wi-Dotzheim, Karl-Arnold-Straße 1 Mainzer Straße 77 Wi-Erbenheim, Bahnstraße 2 Moritzstraße/Adelheidstraße 36 – 38 Wi-Naurod, Bremthaler Straße 2 Röderstraße 3 Wi-Nordenstadt, An der Schule 2 – 4 Taunusstein (Hahn), Aarstraße 144 Wi-Schierstein, Rheingaustraße 1 – 3 Taunusstein (Neuhof), Limburger Straße 32 Wi-Sonnenberg, Schuppstraße 1 Waldstraße 103 IM UNTERTAUNUS Aarbergen, Im Aartal 18 D Walluf, Hauptstraße 40 Wi-Auringen, Am Hinkelhaus 1 Wi-Biebrich, Rathausstraße/Mainstraße 14 Bad Camberg (Würges), Bergstraße 1 A Wi-Frauenstein, Kirschblütenstraße 17 A Bad Schwalbach, Koblenzer Straße 3 Wi-Klarenthal, Goerdelerstraße 49 B Hünstetten (Kesselbach), Neukirchner Straße 9 A Wi-Kloppenheim, Oberstraße 2 – 4 Idstein, Wiesbadener Straße 12 – 16 Idstein (Wörsdorf), Goethestraße 9 GELDAUSGABEAUTOMATEN Niedernhausen, Bahnhofstraße 13 Wiesbaden: Taunusstein (Bleidenstadt), Aarstraße 83 R+V Versicherung, Raiffeisenplatz 1 Taunusstein (Wehen), Mainzer Allee 17 – 19 Bad Schwalbach: Edeka-Markt, Edmund-Heusinger-Straße 19 Idstein: Kappus-Anlage, Am Bahnhof 1 IM RHEINGAU Eltville, Wilhelmstraße 1 Stand: 12-2022 Geschäftsstellen / Impressum 

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