DAS GESCHÄFTSJAHR IN ZAHLEN Bilanzsumme Kreditvolumen Betreutes Geldvermögen von Kunden davon: Kundeneinlagen Kundenanlagen (Wertpapiere, Bausparen, Versicherungen) Zinsüberschuss Provisionsüberschuss Verwaltungsaufwendungen Bewertungsergebnis Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Jahresüberschuss nach Steuern Vorgeschlagene Dividende Bilanzielles Eigenkapital Gesamt-/Kernkapitalquote Betriebsergebnis vor Bewertung Aufwand-Ertrag-Relation Geschäftsstellen SB-Filialen Mitarbeiter 2023 MIO. EUR 7.998,9 5.684,7 8.718,4 5.262,2 3.456,2 110,6 38,0 89,5 – 9,3 53,0 13,6 4,0 % 842,6 16,2 % 62,3 64,2 % 2022 MIO. EUR 7.879,3 5.568,0 8.364,5 5.199,4 3.165,1 108,1 38,2 96,7 – 20,2 28,8 11,1 3,0 % 793,6 16,5 % 49,0 69,2 % ANZAHL ANZAHL 22 19 783 23 22 745 



Brief des Vorstands SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, im vorliegenden Bericht blicken wir zurück auf das Geschäftsjahr 2023, das für die Wiesbadener Volksbank – trotz komplexer Rahmenbedingungen – sehr zufriedenstellend verlaufen ist. Wir haben ein Ergebnis erzielt, das uns ermöglicht, unseren Mitgliedern eine auf vier Prozent gestiegene Dividende auszuschütten. Gleichzeitig versetzt es uns in die Lage, weiter in Wachstum, neue Produkte und Technik zu investieren. Unser genossenschaftliches Geschäftsmodell hat sich 2023 wieder als wettbewerbsstark und widerstandsfähig erwiesen. Regional eingebunden, leistungsstark aus eigener Kraft, serviceorientiert persönlich und digital – das ist unser Profil. Geprägt wird es von unseren 783 Mitarbeitern und Auszubildenden, die so zum Erfolg der Bank beitragen. Wir alle im Vorstand sind deshalb stolz auf unser Team! Zum fünften Mal in Folge haben wir das Qualitätssiegel „Beste Bank vor Ort“ erhalten. Unser Unter- scheidungsmerkmal ist die individuelle Beratung. Kontinuierliche Investitionen in Schulungs- und Qualitätssicherungsmaßnahmen machen sie wertvoll für unsere Kunden. An der Auszeichnung freut uns besonders die Bestätigung, dass diese strategische Ausrichtung auch von außen wahr- genommen wird. Im Kreditgeschäft blieben wir 2023 ein gefragter Finanzierungspartner. Im Bereich der Geld- und Vermögensanlage vertrauten unsere Mitglieder und Kunden auf unsere Expertise und unser umfassendes Leistungsangebot. Die von den Notenbanken 2022 eingeleitete Zinswende, die im zurückliegenden Geschäftsjahr mit weiteren Zinssteigerungen verbunden war, ermöglichte uns, Anlagegelder unserer Mitglieder und Kunden wieder höher zu verzinsen. Im Wertpapiergeschäft profitierten sie von der erfreulichen Markterholung. Wir laden Sie herzlich ein, sich ein eigenes Bild von der Entwicklung unserer Bank zu machen. Auf den folgenden Seiten geben wir einen Überblick über die Rahmenbedingungen und ihre Aus- wirkungen auf den Geschäftsverlauf, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage. Wir informieren darüber, wie wir mit Risiken und Chancen umgehen und werfen in der Prognose einen Blick auf unsere Erwartungen. Außerdem stellen wir Ihnen wieder einige unserer Mitarbeiter in Bildern vor. Weil uns Umwelt- und Klimaschutz wichtig sind, haben wir entschieden, unseren Jahresbericht nicht mehr in großer Auflage auf Papier, sondern digital zur Verfügung zu stellen. Er ist auf unserer Website unter folgendem Link abrufbar: wvb.de/gb. Um unsere Zukunftsfähigkeit zu sichern, unternehmen wir erhebliche Anstrengungen in den Bereichen der Prozessoptimierung, Innovation und Digitalisierung. Brief des Vorstands 



BEIRAT Theo Baumstark Geschäftsführender Gesellschafter Baumstark Theo GmbH & Co. Wärme- und Gesundheitstechnik KG Vorsitzender Michael Heinrich Diplom-Kaufmann Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Geschäftsführender Gesellschafter HEINRICH Steuerberatungsgesellschaft mbH Armin Bielak Diplom-Ingenieur Architekt Beate Höpfner Rechtsanwältin und Notarin Achim Bücher (seit 01. 07. 2023) Geschäftsführender Gesellschafter Dietmar Bücher Schlüsselfertiges Bauen GmbH & Co. KG Dr. Tanja Dangmann Rechtsanwältin Mitglied des Vorstands Else Kröner-Fresenius-Stiftung Erwin Deuser Bankdirektor i. R. Wiesbadener Volksbank eG Peter Erlebach Vorsitzender des Vorstands DG Nexolution eG Vorsitzender der Geschäftsführung Raiffeisendruckerei GmbH Dr. Christian Gastl Diplom-Kaufmann Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Geschäftsführender Gesellschafter GVR – Dr. Gastl von Rosenberg & Kollegen GmbH & Co. KG Präsident der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden Mark Karpinski Geschäftsführer AUTOSCHMITT FRANKFURT GmbH Jochen Kerschbaumer (seit 01. 07. 2023) Bankdirektor i. R. Wiesbadener Volksbank eG Gerald Kink Geschäftsführender Gesellschafter Hotel Oranien Gaststätten- und Hotelbetriebsgesellschaft mbH Peter Klein Rechtsanwalt und Notar a. D. Frank Kreuzberger Geschäftsführer Centra Immobilien GmbH Thomas Krewer Komplementär KREWER KG Ralf Lenz Schreinermeister Inhaber Schreinerei Ralf Lenz Obermeister Stellvertretender Kreishandwerksmeister Gremien 



Lagebericht GRUNDLAGEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Die Wiesbadener Volksbank ist ein Kreditinstitut in der Rechtsform der eingetragenen Genossen- schaft (eG). Sie wurde 1860 als Selbsthilfeeinrichtung des örtlichen gewerblichen Mittelstands gegründet. Ihr Geschäftszweck umfasst die wirtschaftliche Förderung und Betreuung der Mitglieder und Kunden. Der im Genossenschaftsgesetz verankerte Förderauftrag (§ 1 Abs. 1 GenG) ist in § 2 der Satzung der Wiesbadener Volksbank aufgeführt. Das Leistungsspektrum der Bank entspricht dem einer Universalbank. Dank der Zusammenarbeit mit der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken kann sie eine Vielzahl an Finanzdienstleistungen anbieten. Dazu zählen das Angebot von Geldanlagen inklusive Wertpapieren und Vermögensverwaltung, die Gewährung von Krediten, die Durchführung des Zahlungsverkehrs, die Bargeldversorgung, die Vermittlung von Bausparverträgen, Versicherungen, Leasingverträgen und Immobilien sowie das Auslandsgeschäft. Hinzu kommen das Private Banking, die Firmenkunden-Beratung und die Vermögensnachfolgeplanung. Zu ihren Kunden zählen Privatpersonen, Freiberufler, Handwerker, mittelständische Unternehmen und institutionelle Kunden. Ihr Eigengeschäft betreibt die Bank als Ergänzung zum Kundengeschäft und zur Liquiditäts-, Ertrags- und Risikosteuerung. Das Kerngeschäftsgebiet der Wiesbadener Volksbank umfasst die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stadt Idstein mit den Regionen des Untertaunus sowie den vorderen Rheingau. Ihr Geschäftsstellennetz besteht aus 22 personenbesetzten Standorten. Hinzu kommen 19 Service- center und Geldautomaten sowie das über Telefon und Internet erreichbare Kundencenter. Digitale Anlageprodukte für Privatkunden im Onlinevertrieb werden deutschlandweit unter Einhaltung der geldwäscherechtlichen Vorschriften angeboten. Folgende Zweigniederlassungen sind im Register der Hauptniederlassung eingetragen: Volksbank Eltville, Volksbank Bad Schwalbach, Raiffeisenbank Wiesbaden, Wiesbadener Bank, vr bank Unter- taunus. Lagebericht / Grundlagen der Geschäftstätigkeit 

GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliche Entwicklung LEICHTER RÜCKGANG DER WIRTSCHAFTSLEISTUNG Im Jahr 2023 beeinträchtigten die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der Coronapandemie die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands. Dabei überlagerten sich die dämpfenden Einflüsse vielfach. Wegen dieser Belastungen sank das preisbereinigte Bruttoinlands- produkt gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,3 %, nachdem es 2022 noch merklich zugelegt hatte (1,8 %). Die Inflationsrate verminderte sich von 6,9 % im Jahresdurchschnitt 2022 auf 5,9 % 2023. Der Preisauftrieb blieb damit weiterhin ausgesprochen hoch. INFLATION HEMMTE DEN PRIVATKONSUM Nach einem durch die Erholung von der Coronakrise getriebenen kräftigen Zuwachs im Vorjahr um 3,9 % gingen die privaten Konsumausgaben 2023 preisbereinigt um 0,7 % zurück, trotz der vielfach deutlichen Lohn- und Gehaltssteigerungen und der insgesamt robusten Arbeitsmarktlage. Haupt- grund war der kräftige Anstieg der Verbraucherpreise, der die Kaufkraft der Einkommen vieler Haushalte deutlich dämpfte. Die staatlichen Konsumausgaben verminderten sich mit dem Wegfall von pandemiebedingten Sonderausgaben ebenfalls. Der Staatskonsum, der 2022 noch um 1,6 % gestiegen war, sank um deutliche 1,5 %. Insgesamt trugen die Konsumausgaben mit einem Beitrag von – 0,7 Prozentpunkten wesentlich zum Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts bei. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung (preisbereinigt) Berichtsjahr 2022 Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent % % Bruttoinlandsprodukt (BIP) Konsumausgaben a ) Private Konsumausgaben b ) Konsumausgaben des Staats Bruttoanlageinvestitionen a ) Ausrüstungsinvestitionen b ) Bauinvestitionen c ) Sonstige Anlagen Exporte Importe – 0,3 – 1,0 – 0,7 – 1,5 – 0,7 3,0 – 2,7 – 0,6 – 2,2 – 3,4 1,8 3,2 3,9 1,6 0,1 4,0 – 1,8 – 0,7 3,3 6,6 Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 



INFLATIONSRATE NACH HÖCHSTSTAND ETWAS GESUNKEN Nachdem die jährliche Veränderungsrate des Verbraucherpreisindex 2022 mit 6,9 % den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht hatte, ging sie 2023 etwas zurück. Im Jahresdurchschnitt lag die Inflationsrate bei 5,9 %, wobei die Monatswerte einen klar rückläufigen Trend zeigten. So ist die Inflationsrate ausgehend von den im Januar und Februar mit jeweils 8,7 % markierten Höchstwerten bis November und Dezember auf Jahrestiefstände von 3,2 % und 3,7 % gefallen. Generell haben sich die Triebkräfte der Inflation verschoben, weg von den Importpreisen hin zur Binnenteuerung. Verant- wortlich für den Rückgang der Gesamtteuerung war in erster Linie der nachlassende Preisanstieg bei Energie. Angesichts staatlicher Entlastungsmaßnahmen und rückläufiger Notierungen für Energie- träger verteuerten sich Energieprodukte 2023 um unterdurchschnittliche 5,3 %, nach einem enormen Anstieg um 29,7 % im Vorjahr. Bei Nahrungsmitteln hielt hingegen der hohe Preisauftrieb nahezu ungebremst an. Sie verteuerten sich um 12,4 %, nach einer Erhöhung um 13,4 % im Vorjahr. ENTWICKLUNG AN DEN FINANZMÄRKTEN FED UND EZB SETZTEN GELDPOLITISCHEN STRAFFUNGSKURS FORT Das langsame, noch andauernde Abklingen des Inflationsschocks des Jahres 2022 dominierte 2023 an den Finanzmärkten. Die Notenbanken setzten ihre geldpolitischen Straffungen aus dem Vorjahr fort und erhöhten ihre Leitzinsen weiter. Die größten westlichen Notenbanken, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Federal Reserve der USA (Fed), erreichten damit 2023 nach einer unter achtzehn Monate andauernden Erhöhungsphase die höchsten Leitzinsniveaus seit der globalen Finanzkrise von 2008; im Falle der EZB sogar das höchste seit Einführung des Euro. Im Zuge dieser Zinspolitik sanken die konjunkturellen Aussichten der Weltwirtschaft aufgrund der steigenden Finanzierungskosten. Auch die Entwicklung in der Volksrepublik China trug zur einsetzenden Konjunkturbremsung bei, da das dortige Wachstum durch eine Immobilienkrise und Nachwirkungen der strengen Nullcovidpolitik geschwächt wurde. Geopolitische Unsicherheiten wie der andauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel intensi- vierte Nahostkonflikt oder die Rivalität zwischen China und den USA belasteten die Konjunktur- aussichten ebenfalls. Die Finanzmärkte entwickelten sich trotz dieser Belastungen jedoch eher positiv und bewerteten die rückläufigen Inflationsraten des Jahres 2023 als Zeichen für schneller als erwartet folgende Zinssenkungen im Jahr 2024. ANLEIHENACHTERBAHN MIT FINALEN KURSGEWINNEN Inflations- und Zinserwartungen sowie die tatsächlichen Entscheidungen der Notenbanken prägten die Anleihenmärkte 2023 in Form hoher Volatilität. Zu Anfang des Jahres standen die Zeichen auf Erholung, nach den starken Kursverlusten durch Kriegs-, Inflations- und Zinsschocks 2022. Anschließend fielen die Renditen der Staatsanleihen. So lag die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatsanleihe am 02. 02. 2023 bei 2,07 % nach 2,56 % zum Jahresstart. Aufgrund der weiterhin Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Der DAX etwa verlor bis zum 17.03.2023 5,5 % seines Kurswerts. Die Verluste konzentrierten sich dabei auf Finanzwerte. Zugleich führte die Unsicherheit in den USA, aber auch global zu größeren Bewegungen von Bankeinlagen, insbesondere von solchen oberhalb der Einlagensicherungs- grenzen. Die Krise kulminierte mit der Fusion der Schweizer Großbanken Credit Suisse und UBS am 19.03.2023. Dieser Akt konnte die Märkte beruhigen und ermöglichte eine Erholung der Aktien- märkte von dem kurzzeitigen Einbruch. Zum Sommer hin flachte diese Erholung ab, setzte sich aber trotz wiederkehrender Volatilität insbesondere um die Leitzinsentscheide der Notenbanken fort. Ende Juli notierte der DAX bei 16.446,83 Punkten und damit 18,1 % über seinem Jahreseinstandswert. Über den Spätsommer und beginnenden Herbst gingen die Kurse wieder leicht zurück, nachdem sich optimistische Einschät- zungen des ersten Halbjahres nicht oder nur teilweise bewahrheitet hatten. Diese Korrektur erreichte ihren Tiefpunkt mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. Der DAX verlor im Oktober 4,3 % und fiel damit auf 14.716,54 Punkte zurück. Da der Konflikt bis zum Jahresende weitgehend auf den Gazastreifen begrenzt blieb, setzte im November bereits eine neuerliche, vorsichtige Erholung an den Aktienmärkten ein. Zum Jahresende verstärkte sich die Erholung aufgrund sinkender Inflationszahlen. Der DAX legte von Anfang November bis Jahresende um 13,1 % zu. Dadurch schloss er das Jahr mit 16.751,64 Punkten und auf Jahressicht um 20,3 % im Plus ab. Im globalen Vergleich entwickelte sich der deutsche Leitindex damit ähnlich zum EURO STOXX 50, der 19,2 % zulegen konnte, aber schwächer als der S&P 500 und der Nasdaq Composite. Letztere konnten 24,2 % beziehungs- weise 43,4 % zulegen. STIMMUNGSLAGE DER WIRTSCHAFT IN DER REGION HAT SICH EINGETRÜBT Laut Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden stieg der Geschäfts- klimaindex – als Pulsmesser der regionalen Wirtschaftslage – zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 aufgrund einer positiveren Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage auf 103 Punkte an (plus 27 Punkte) und überschritt damit die Wachstumsschwelle. Auch der hessenweite Klimaindex hatte sich Anfang 2023 von 78 auf 100 Indexpunkte (plus 22 Punkte) erhöht. Nach einem Zwischen- hoch im Frühsommer (plus 9 auf 112 Punkte im Geschäftsklimaindex der Wirtschaftsregion Wiesbaden) Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Geschäftsentwicklung der Kreditgenossenschaften In dem beschriebenen gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld konnten die 697 Volksbanken und Raiffeisenbanken, PSD Banken, Sparda-Banken sowie die sonstigen Genossenschaftsbanken ihr Kredit- und Einlagengeschäft mit ihren über 30 Millionen Privat- und Firmenkunden im Geschäftsjahr 2023 teilweise leicht ausweiten. Im Vergleich zu den Vorjahren verlor das bilanzielle Kundengeschäft insgesamt jedoch an Dynamik. KREDITBESTÄNDE LEGTEN LEICHT ZU – BEI WEITERER ABSCHWÄCHUNG DER WACHSTUMSRATEN Die Kreditbestände im Kundengeschäft der Genossenschaftsbanken erhöhten sich um 20,0 Mrd. EUR oder 2,6 % auf 776,7 Mrd. EUR. Damit lag die prozentuale Veränderung deutlich unter den Wachs- tumsraten der Vorjahre (Veränderung 2022/2021: 6,5 %, 2021/2020: 6,9 % und 2020/2019: 6,2 %). Treiber des Kreditwachstums blieben weiterhin die langfristigen Forderungen, die im Vergleich zum Vorjahr um 17,0 Mrd. EUR oder 2,5 % auf 695,5 Mrd. EUR zulegten. Die Nachfrage nach kurzfris- tigen Krediten erhöhte sich deutlich um 7,8 %. Sie stiegen entsprechend um 2,6 Mrd. EUR auf 35,9 Mrd. EUR an. Mittelfristige Kreditbestände legten um 0,9 % auf 45,3 Mrd. EUR zu. WEITGEHEND KONSTANTE KUNDENEINLAGEN UND UMSCHICHTUNGEN ZUGUNSTEN BEFRISTE- TER EINLAGEN Die Kundeneinlagen der Genossenschaftsbanken sanken leicht um 1,5 Mrd. EUR oder 0,2 % auf 859,8 Mrd. EUR. Zuletzt verzeichneten die Genossenschaftsbanken negative Veränderungsraten im Einlagengeschäft zu Beginn des Jahres 2001. Innerhalb der Kundeneinlagen kam es zu Umschich- tungen. Die Termineinlagen erhöhten sich um 93,3 Mrd. EUR oder 166,3 % auf 149,5 Mrd. EUR. Auch der Bestand an Sparbriefen stieg um 260,1 % oder 15,4 Mrd. EUR auf 21,3 Mrd. EUR deutlich. Der Sichteinlagenbestand dagegen sank um 77,2 Mrd. EUR auf 548,3 Mrd. EUR (12,3 %). Die Spar- einlagen schmolzen ebenfalls um 33,0 Mrd. EUR auf 140,7 Mrd. EUR ab (19,0 %). BILANZSUMME BEI 1,2 BIO. EUR Die aggregierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 1.174,6 Mrd. EUR weitgehend konstant. Zum leichten Rückgang von 0,5 Mrd. EUR trugen neben dem Abschmelzen der Kundeneinlagen auch die Fälligkeiten und weitere freiwillige Rückzahlungen im Rahmen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (GLRG) bei. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut lag am Jahresende bei knapp 1,7 Mrd. EUR. Die Spannweite bei den Bilanz- summen reichte unter den Genossenschaftsbanken von knapp 35,0 Mio. EUR für die kleinste bis 51,0 Mrd. EUR für die größte Bank. Geschäftsentwicklung der Kreditgenossenschaften Berichtsjahr 2022 Veränderung zu 2022 Kundenverbindlichkeiten Kundenforderungen Bilanzsumme Anzahl der Kreditgenossenschaften Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % 859.849 861.357 – 1.508 776.748 756.732 20.016 1.174.585 1.175.098 697 737 – 513 – 40 – 0,2 2,6 0,0 – 5,4 Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 



Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Die Wiesbadener Volksbank plant und steuert ihre Geschäftsentwicklung mithilfe einer ergebnis- orientierten Planungsrechnung inklusive einer Kostenbudgetierung (Planungshorizont ein Jahr) und einer darauf abgestimmten strategischen Kapitalplanung (Planungshorizont fünf Jahre) sowie mithilfe von Kennzahlen- und Limitsystemen. Bedeutsamster Leistungsindikator für die Rentabilität der Bank ist das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Als Zielgröße wird ein Wert von min- destens 50,0 Mio. EUR angestrebt. Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Wirtschaftlichkeit wird die Cost Income Ratio (CIR) bestimmt. Sie stellt das Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Zins- und Provisionsergebnis sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Auf- wendungen dar und soll sich in einer strategischen Bandbreite von 60,0 % und 65,0 % bewegen. Das Wachstum des Kundengeschäftsvolumens, das neben den bilanzwirksamen Kundenforde- rungen und -einlagen auch das Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft berücksichtigt, wird als Indikator zur Generierung von Erträgen gesehen. Angestrebt wird ein strategisches Wachstum von jährlich mindestens 4,0 %. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Bank durch nachhaltiges Wachstum werden angesichts steigender Kapitalanforderungen angemessene Eigenmittel benötigt. Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Kapitalausstattung dient die aufsichtsrechtlich fest- gelegte Gesamtkapitalquote nach Art. 92 Abs. 2 der Capital Requirements Regulation (CRR), die sich ermittelt aus den Eigenmitteln der Bank, ausgedrückt als Prozentsatz des Gesamtrisikobetrags. Der strategisch angestrebte Zielkorridor liegt zwischen 15,0 % und 18,0 %. Die Darstellung, Analyse und Beurteilung der einzelnen finanziellen Leistungsindikatoren erfolgt in den nächsten Abschnitten. Daneben berücksichtigt die Bank nichtfinanzielle Leistungsindi- katoren, die ihre Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Dazu zählen im Wesentlichen auch die Kennzahlen zur quantitativen und qualitativen Personalausstattung, die sie im Rahmen ihrer Per- sonalstrategie steuert, verbunden mit der Zielsetzung einer nachhaltigen Qualitätssteigerung und -sicherung ihres Personals. Beispielsweise strebt sie eine Fluktuationsquote von unter 10 % sowie eine Ausbildungsquote von 3 % an. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Rahmen der Gesamtbanksteuerung. Sie stiegen um 70,7 Mio. EUR oder 5,5 % auf 1.345,0 Mio. EUR. Eventualverbindlichkeiten lagen bei 50,6 Mio. EUR nach 58,8 Mio. EUR im Vorjahr. Aktivgeschäft Kundenforderungen Wertpapieranlagen Forderungen an Kreditinstitute Berichtsjahr 2022 Veränderung zu 2022 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % 5.684,7 5.568,0 116,6 813,6 552,4 940,0 562,8 – 126,4 – 10,4 2,1 – 13,4 – 1,8 Die Steigerung der Kundenforderungen resultierte überwiegend aus dem Zuwachs an festver- zinslichen Darlehen mit langfristiger Zinsbindung. Die Schwerpunkte im Kreditgeschäft lagen in den Bereichen Wohnimmobilien- sowie Gewerbefinanzierungen. Zur größten Branche zählt das Dienstleistungsgeschäft, insbesondere die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Die Rückgänge der Forderungen gegenüber Kreditinstituten sowie der Wertpapieranlagen dienten der strategischen Optimierung der Liquiditätsausstattung sowie zur Rückführung von GLRG bei der Deutschen Bundesbank. Passivgeschäft Berichtsjahr 2022 Veränderung zu 2022 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.759,4 1.743,0 16,4 0,9 Spareinlagen Andere Einlagen 614,4 787,8 – 173,4 – 22,0 4.647,8 4.411,6 236,2 5,4 Die aufgenommenen Bankengelder wurden zur Refinanzierung des Kundenkreditwachstums und zur Liquiditätssteuerung eingesetzt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden lagen mit 5.262,2 Mio. EUR und einem Zuwachs von 62,9 Mio. EUR oder 1,2 % über ihrem Vorjahresniveau. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage Ertragslage Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich im Vorjahresvergleich wie folgt entwickelt: Erfolgskomponenten Berichtsjahr 2022 Veränderung zu 2022 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Zinsüberschuss1) Provisionsüberschuss2) Verwaltungsaufwendungen a ) Personalaufwendungen b ) andere Verwaltungsaufwendungen Betriebsergebnis vor Bewertung3) Bewertungsergebnis4) Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Steueraufwand Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken Jahresüberschuss 1) GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3 2) GuV-Posten 4 abzüglich GuV-Posten 5 3) Saldo aus den GuV-Posten 1 bis 9 sowie abzüglich GuV-Posten 12 4) Saldo aus den GuV-Posten 10 und 11 110,6 108,1 38,0 89,5 58,7 30,7 62,3 – 9,3 53,0 9,4 30,0 13,6 38,2 96,7 68,1 28,6 49,0 – 20,2 28,8 17,7 0,0 11,1 2,5 – 0,2 – 7,2 – 9,4 2,1 13,3 10,9 24,2 – 8,3 30,0 2,6 2,3 – 0,5 – 7,5 – 13,8 7,5 27,2 – 54,0 84,1 – 47,0 > 100,0 23,2 An Zinserträgen erzielte die Bank 177,7 Mio. EUR. Das waren 62,9 Mio. EUR oder 54,8 % mehr im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg resultierte vorwiegend aus höheren Erträgen bei Geld- und Kapitalmarktanlagen im Eigengeschäft sowie im Kundengeschäft aus dem Zuwachs an Kunden- forderungen verbunden mit steigenden Konditionsvereinbarungen aufgrund des allgemeinen Zinsanstiegs. Auf der Einlagenseite führte dieser bei den Bankenrefinanzierungen und den Kundeneinlagen zu höheren Aufwendungen auch infolge der Strukturverschiebungen zugunsten der Kundeneinlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist. Insgesamt erhöhten sich die Zinsaufwendungen auf 71,5 Mio. EUR. Das entsprach einem Zuwachs von 60,6 Mio. EUR oder 554,8 %. Laufende Erträge aus Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften trugen 4,4 Mio. EUR nach 4,2 Mio. EUR (2022) zum Zinsüberschuss bei. Beim Provisionsüberschuss ergaben sich Ertragszuwächse in der eigenen Vermögensverwaltung, im Versicherungsgeschäft und im Zahlungsverkehr. Rückgänge verzeichneten das Auslands- geschäft, das Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft sowie die Vermittlung von Bauspar- produkten, Krediten und Immobilien. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Der Rückgang der Verwaltungsaufwendungen ist auf geringere Personalaufwendungen zu- rückzuführen. Dadurch wurde der Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen mehr als kompensiert. 2022 war der Anstieg der Personalaufwendungen sowohl auf eine grundsätzliche Anpassung der Rentendynamik für Altersversorgungsverpflichtungen als auch auf eine außer- ordentliche inflationsbedingte Anpassung des Rentenniveaus bei den Pensionsrückstellungen für die Rentenempfänger aus dem Kreis der ehemaligen Mitarbeiter zurückzuführen. Die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich unter anderem infolge höherer Beitragsverpflichtun- gen sowie gestiegener Aufwendungen für die Datenverarbeitung. Der Anstieg des Betriebs- ergebnisses vor Bewertung resultierte im Wesentlichen aus dem erhöhten Zinsüberschuss und aus der Normalisierung der Personalaufwendungen. Nach erhöhten Wertkorrekturen bei den eigenen Wertpapieranlagen infolge der deutlich an- gestiegenen Kapitalmarktzinsen im Vorjahr trugen 2023 Wertaufholungen zur Verringerung des negativen Ergebnisses aus der Bewertung von Forderungen und Wertpapieren bei. Die geschilderten Veränderungen führten zu einem Anstieg des Ergebnisses der normalen Geschäftstätigkeit um 24,2 Mio. EUR auf 53,0 Mio. EUR. Nach Steueraufwand verbleibt ein Jahres- überschuss von 13,6 Mio. EUR. Er lässt die Zahlung einer Dividende und die weitere Stärkung der Rücklagen zu. Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

Vermögenslage Die Eigenkapitalstruktur der Bank ist geprägt von Geschäftsguthaben der Mitglieder und erwirt- schafteten Rücklagen. Im Geschäftsjahr wurde das Eigenkapital durch Zuführung zu den Rücklagen um 10,0 Mio. EUR gestärkt. Der Anteil des bilanziellen Eigenkapitals (Passivposten 7 und 8) an der Bilanzsumme lag bei 10,5 % (Vorjahr: 10,1 %). Die von der Bank getroffenen Vorkehrungen zur ordnungsgemäßen Ermittlung der Eigenmittel im Rahmen der bankaufsichtlichen Meldungen sind angemessen. Nach den vertraglichen und satzungsmäßigen Regelungen erfüllen die angesetzten Kapital- instrumente die Anforderungen der CRR zur Anrechnung als aufsichtsrechtlich anerkanntes Gesamt- beziehungsweise Kernkapital. Die Gesamt- und die Kernkapitalquote betrugen zum Ende des Geschäftsjahres 16,2 %. Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG belief sich auf 0,17 %. Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar: Eigenkapital Eigenkapital laut Bilanz1) Eigenmittel (Art. 72 CRR) Harte Kernkapitalquote Kernkapitalquote Gesamtkapitalquote Berichtsjahr 2022 Veränderung zu 2022 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % 49,0 16,2 6,2 2,1 842,6 797,2 16,2 % 16,2 % 16,2 % 793,6 781,0 16,5 % 16,5 % 16,5 % 1) Hierzu rechnen die Passivposten 7 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 8 (Eigenkapital). Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft entwickelten sich wie folgt: Wertpapieranlagen Berichtsjahr 2022 Veränderung zu 2022 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Liquiditätsreserve 813,6 940,0 – 126,4 – 13,4 Lagebericht / Geschäftsverlauf und Lage 

RISIKO- UND CHANCENBERICHT RISIKOMANAGEMENTSYSTEM UND -PROZESS Die Geschäfts- und Risikostrategie basiert auf einem Strategieprozess und ist ausgerichtet auf das Geschäft mit Mitgliedern und Kunden aus der Region. Wesentliche Bestandteile der Geschäftsstra- tegie sind die aus der Risikotragfähigkeit der Bank abgeleiteten Teilstrategien für die wesentlichen Geschäftsaktivitäten im Kunden- und Eigengeschäft. Konsistent zur Geschäfts- und Risikostrategie wurde eine Unternehmensplanung entwickelt, die eine langfristige und umfassende Begleitung der Mitglieder und Kunden im Hinblick auf Finanzierungs- wünsche, Vermögensanlagen und Dienstleistungen rund um den Zahlungsverkehr sicherstellt. Mithilfe einer strategischen Kapitalplanung für einen Zeitraum von fünf Jahren steuert die Bank ihre Entwicklung. Die Annahmen für die Markt- und Volumenentwicklungen werden hierbei durch Experten auf Basis von Marktprognosen getroffen. Die Ermittlung der abgeleiteten Ertrags- und Vermögenswirkungen erfolgt anhand von Simulationsrechnungen mit Unterstützung der Steuerungssoftware VR-Control. Die Geschäfts- und Risikostrategie sowie die Teilstrategien werden im Rahmen des festgelegten Strategieprozesses regelmäßig und gegebenenfalls anlassbezogen überprüft. Das verwendete Strategiemodell zeigt den organisatorischen Rahmen für die Strategie(über)prüfung und für die Vernetzung der strategischen und operativen Gesamtbanksteuerung auf. Ziel der Risikostrategie ist nicht die vollständige Vermeidung von Risiken, sondern das bewusste Eingehen von Risiken unter Wahrung eines nach internen Maßstäben angemessenen Chancen- Risiko-Profils. Die Bank hat ein System zur Früherkennung von Risiken implementiert. Vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der Märkte im Bankgeschäft wird dies als eine zentrale Aufgabe angesehen. Über die Ergebnisse der im Rahmen des Risikocontrollings durchgeführten Analysen und Stresstests werden der Vorstand und die betreffenden Unternehmensbereiche durch wöchentliche, monatliche, vierteljährliche, jährliche sowie anlassbezogene Risikoreports informiert. In diesem Rahmen ist ein Risikocontrolling- und Managementsystem mit entsprechenden Instrumenten eingerichtet, um bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einleiten zu können. Die Entscheidungsträger der Bank (inklusive Aufsichtsrat) werden durch das interne Berichtsystem über die Geschäfts- und Risikoentwicklung frühzeitig informiert, um Maßnahmen zur Gegen- steuerung ergreifen zu können. Ziel des Risikomanagements ist es, Risiken, die den Erfolg wesentlich beeinflussen oder gar den Fortbestand der Bank gefährden können, frühzeitig zu erkennen sowie umfassend zu messen, zu überwachen und zu steuern. Integraler Bestandteil ist dabei die fortlaufende Sicherstellung der Risikotragfähigkeit. Die Planung und Steuerung der Risiken erfolgt auf Basis der Risiko- und Liquiditätstragfähigkeit der Bank unter Berücksichtigung der Geschäfts- und Risikostrategie. Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 



Die Risikomessung für die in der ökonomischen Perspektive der Risikotragfähigkeit berücksichtigten Risikoklassen erfolgt mithilfe geeigneter Value-at-Risk-Modelle mit einem Konfidenzniveau von 99,9 % mit einem Risikobetrachtungshorizont von einem Jahr. Bei den Risikoklassen, für die kein statistisches Verlustverteilungsmodell verwendet wird, erfolgt eine expertenbasierte Risikoein- schätzung, die dem Ausmaß nach dem 99,9 %-Quantil entspricht. Die Risikoaggregation erfolgt ohne Berücksichtigung von Korrelationen zwischen den einzelnen Risikoarten additiv. Die Ermittlung der Liquiditätstragfähigkeit erfolgt ebenfalls in einer normativen und einer ökonomi- schen Perspektive anhand von aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahlen sowie einer Überwachung des Überlebenshorizonts. In der normativen Perspektive wird das Ziel verfolgt, kurzfristig und in der mehrjährigen Geschäfts- planung die aufsichtsrechtlichen Liquiditätsanforderungen einzuhalten. Dazu werden hochliquide Vermögenswerte den aufsichtsrechtlichen Nettomittelabflüssen gegenübergestellt. Für die Steu- erung der normativen Liquiditätstragfähigkeit wird die aufsichtsrechtlich vorgegebene Kennzahl Liquidity Coverage Ratio (LCR) verwendet. Das bankintern festgelegte Mindestniveau der LCR beträgt 110 %. Die LCR betrug zum Berichts- stichtag 169,8 %. Zusätzlich wird die Net Stable Funding Ratio (NSFR) als normative Mindestgröße in der Bank- steuerung berücksichtigt. Diese zeigt das Verhältnis der verfügbaren zur erforderlichen stabilen Refinanzierung auf. Das bankintern festgelegte Mindestniveau der NSFR beträgt 110 %. Die NSFR betrug zum Berichts- stichtag 123,4 %. In der ökonomischen Perspektive werden neben der Plan-Liquiditätsablaufbilanz Stress-Liqui- ditätsablaufbilanzen vierteljährlich erstellt. Diese berücksichtigen die Liquiditätsauswirkungen von institutseigenen und marktweiten Ursachen sowie eine Kombination daraus. Es wurde ein strategischer Mindest-Überlebenshorizont von sechs Monaten für die Plan-Liquiditätsablauf- bilanz sowie die Stress-Liquiditätsablaufbilanzen definiert, dieser wurde im Berichtszeitraum nicht unterschritten. Die Offenlegung der Risikomanagementziele und -politik entsprechen den Anforderungen des Artikels 435 der Capital Requirements Regulation (CRR). Die Risikomanagementziele und -strategien werden dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gegeben und mit diesem erörtert. Die eingerichteten Systeme und Verfahren des Risikomanagements sind dem Profil und der Geschäfts- und Risikostrategie der Bank sowie ihrer Größe angemessen und entsprechen den Anforderungen der MaRisk. Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 

Gemäß den Grundsätzen zur Risikosteuerung werden zur Absicherung von Kreditrisiken wert- haltige Sicherheiten hereingenommen. Ratingnoten und Sicherheiten fließen in alle relevanten Kreditprozesse ein – von der Kreditvergabe bis zur Kreditüberwachung. Neben der Steuerung von Kreditrisiken auf Kundenebene wird die Steuerung auch auf Port- folioebene vorgenommen. Zu diesem Zweck ist ein Limitsystem, unter anderem bezogen auf die Risikokonzentration im großvolumigen Kreditgeschäft, implementiert. Im Rahmen der Kredit- risikosteuerung wird das Portfolio sowohl nach Bonitätsklassen, Größenklassen, Branchen, Sicherheiten und weiteren Risikotreibern (inklusive ESG-Kriterien) sowie deren Entwicklung analysiert und die Einhaltung des Limitsystems überwacht. Zur Begrenzung der Einzelemitten- tenrisiken werden vom Vorstand kombinierte Kontrahenten- und Emittentenlimite beschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat werden quartalsweise über die Entwicklung des Portfolios sowie über die Auslastung der Einzel- und Strukturlimite informiert. Daneben stellen die Mindestanforderungen an die Kreditvergabe risikobegrenzende Maßnahmen beim Einzelgeschäft dar. Kreditentscheidungen werden in Abhängigkeit vom Risikogehalt über un- terschiedliche Kompetenzstufen getroffen. Die Bewertung der Kreditengagements und gegebe- nenfalls die Bildung einer Risikovorsorge erfolgen in Übereinstimmung mit den handelsrechtlichen Vorschriften. Als zentrales Kriterium für die Prüfung der akuten Ausfallrisiken wird die Nachhal- tigkeit der Kapitaldienstfähigkeit herangezogen. Die Bank prüft die Bildung der Risikovorsorge bei Vorliegen von Frühwarnsignalen und Ausfallkriterien. Sanierungsbedürftige und notleidende Engagements werden in einem marktunabhängigen Bereich betreut beziehungsweise überwacht. Vierteljährlich wird mithilfe des Kreditportfoliomodells für Kundengeschäfte (KPM-KG) barwertig unter VR-Control ein unerwarteter Verlust (Credit Value at Risk – CVaR) aus dem Kundenkredit- geschäft ermittelt. Die Berechnung erfolgt auf Basis von Kreditrisikoprämien in einem mehrstufigen Verfahren, dem sowohl die modellierten Verluste auf Basis des Lost-Given-Default-Modells (LGD-Modell) als auch Ausfallwahrscheinlichkeiten und Sektorparameter zugrunde liegen. Auf dieser Basis ergibt sich zum 31. 12. 2023 ein CVaR für die nächsten zwölf Monate in Höhe von 37,6 Mio. Euro. Das entspricht einer Limitauslastung von 53,7 %. Das Kreditrisiko bei Eigenanlagen wird im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption viertel- jährlich mit Hilfe des Kreditportfoliomodells für Eigengeschäfte (KPM-EG) ermittelt. Grundlage der Berechnungen sind verschiedene Marktpartnersegmente, die differenzierte Spread- und Ratingmigrationen, Spreadverteilungen sowie Migrationsmatrizen aufweisen. Die Ermittlung des in der Risikomessung angesetzten unerwarteten Verlusts (Risikoszenario) basiert auf einer Haltedauer von 250 Tagen. Für das Eigengeschäft ergibt sich auf dieser Basis zum 31. 12. 2023 ein CVaR für die nächsten zwölf Monate in Höhe von 29,0 Mio. Euro. Dies entspricht einer Limitauslastung von 52,7 %. Adressenausfallrisiken aus Fonds werden mittels einer von der Kapitalanlagegesellschaft ermittelten Ex-ante-Value-at-Risk-Kennziffer berücksichtigt, die nur das Adressenausfallrisiko abbildet. Das Marktpreisrisiko des Fonds wird mittels einer separaten Ex-ante-Value-at-Risk- Kennziffer berücksichtigt. Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 



Relevante Aktien-, Währungs- und sonstige Preisrisiken werden nur innerhalb der Spezialfonds der Union Investment Institutional GmbH eingegangen. Dabei wird das entsprechende Risiko auf Basis einer von der Kapitalanlagegesellschaft ermittelten Ex-ante-Value-at-Risk-Kennziffer berücksichtigt, die nur das Marktpreisrisiko abbildet. Das Adressenausfallrisiko des Fonds berücksichtigt die Bank mittels einer separaten Ex-ante-Value-at- Risk-Kennziffer. Der damit zum 31. 12. 2023 ermittelte Value at Risk beläuft sich insgesamt auf 46,2 Mio. Euro mit einer Limitauslastung von 92,5 %. Davon entfallen auf das Aktienkursrisiko 22,2 Mio. Euro (netto, nach Diversifikationseffekten). LIQUIDITÄTSRISIKO Liquiditätsrisiken können grundsätzlich in Form des Zahlungsunfähigkeitsrisikos, des Refi- nanzierungskostenrisikos und des Marktliquiditätsrisikos auftreten. Zahlungsunfähigkeitsrisiken treten ein, wenn Zahlungsverpflichtungen nicht fristgerecht oder nicht in ausreichender Höhe erfüllt werden können. Refinanzierungsrisiken entstehen, wenn die Liquidität nicht zu den erwarteten Konditionen beschafft werden kann oder die Refinanzie- rungsmittel nicht im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen. Marktliquiditätsrisiken treten ein, wenn Anlagen nicht zum gewünschten Zeitpunkt oder in der geplanten Höhe liquidiert werden können. Die Bedeutung des Liquiditätsrisikos in Form des Zahlungsunfähigkeits- und des Marktliquidi- tätsrisikos wird als wesentlich eingeschätzt. Das Refinanzierungsrisiko bewertet die Bank als un- wesentlich. Auf Grundlage der Risikoinventur haben diese Risiken entsprechende Auswirkung auf die Liquiditätslage. Die Bank hat ihre Risikotoleranz über die Festlegung einer Ziel-LCR-Quote (Liquidity Coverage Ratio), einer Ziel-NSFR-Quote (Net Stable Funding Ratio) und über ein Mindestvolumen kurzfristig verfügbarer Liquidität angemessen definiert. Es bestehen dementsprechende Frühwarnsysteme. Zur Steuerung des Zahlungsunfähigkeitsrisikos werden durch VR-Control für verschiedene Szenarien die (potenziellen) kumulierten Liquiditätslücken in Form von Liquiditätsablaufbilanzen (LAB) ermittelt und dem Liquiditätsdeckungspotenzial (LDP) gegenübergestellt. Demnach ist eine Liquiditätstragfähigkeit beziehungsweise ein sogenannter Überlebenshorizont für mehrere Jahre gewährleistet. Auch unter Stressbedingungen liegt der Überlebenshorizont über dem strategisch definierten Mindestzeitraum von sechs Monaten. Ein Notfallplan für Liquiditäts- engpässe ist eingeführt. Die Berücksichtigung des Refinanzierungskostenrisikos in der ökonomischen Perspektive erfolgt vierteljährlich unter Berücksichtigung historischer Schwankungen des Refinanzierungsspreads. Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 

NACHHALTIGKEITSRISIKEN Nachhaltigkeitsrisiken sind Ereignisse oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung (ESG-Aspekte), deren Eintreten tatsächlich oder potenziell negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Reputation eines Unternehmens haben können. Nachhaltigkeitsrisiken werden über die Risikoinventur identifiziert und sind in der Strategie berücksichtigt. Sie stellen dabei keine zusätzliche eigene Risikoklasse dar, sondern werden in anderen Risikoklassen berücksichtigt, in denen ihre Auswirkungen schlagend werden. Im Ergebnis ist die Gesamtrisikolage unter Berücksichtigung von ESG-Aspekten unverändert. WEITERE RISIKEN Unter dieser Kategorie werden alle nicht bankspezifischen Risiken analysiert. Besondere Auf- merksamkeit widmet die Bank dabei neben dem Nachhaltigkeitsrisiko, dem Strategischen- und Geschäftsrisiko, dem Pensions-, Reputations- und Modellrisiko. Die Wesentlichkeit dieser Risiken wird regelmäßig und anlassbezogen überprüft. Aktuell werden alle sonstigen Risiken als unwe- sentlich eingestuft. RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN Die Bank betreibt keine Handelsbuchgeschäfte in Finanzinstrumenten mit der Absicht, kurzfristig Erträge zu erzielen. Die zum Bilanzstichtag bestehenden zinsbezogenen Derivatgeschäfte dienen der Absicherung eines Forward-Darlehens im Kundenbereich und darüber hinaus der Absicherung von Zinsrisiken im Rahmen der Gesamtbanksteuerung. Die währungsbezogenen Geschäfte betreffen Kundengeschäfte sowie die jeweils abgeschlossenen kongruenten Deckungsgeschäfte. Insgesamt bestanden damit keine marktpreisabhängigen Netto-Positionsrisiken aus Finanz- derivaten. Lagebericht / Risiko- und Chancenbericht 



PROGNOSEBERICHT Der Prognose für das kommende Jahr liegt eine verhaltene Konjunkturerwartung zugrunde. Die Wirkung der 2022 und 2023 erfolgten Zinserhöhungen auf Wirtschaft und Teuerung wird sich voraussichtlich 2024 fortsetzen. Von einem Abschluss des Zinserhöhungszyklus seitens der EZB und einem Rückgang der Inflationsrate wird ausgegangen. Im Verlauf des Jahres 2024 wird mit Zinssenkungen gerechnet. Die ergebnisorientierte Planungsrechnung für 2024 basiert auf folgenden Annahmen: Im Kundengeschäft (Kredite und Kundeneinlagen) wird ein moderates prozentuales Wachstum von 2,0 % angenommen. Die Entwicklung der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zielt darauf ab, die Liquiditätsausstattung strategisch zu optimieren. GLRG bei der Deutschen Bundesbank werden weiter zurückgeführt. Der Zinsüberschuss wird den Planzahlen entsprechend spürbar um 4,0 % gegenüber dem Vorjah- reswert sinken. Grund hierfür sind im Wesentlichen höhere Zinsaufwendungen im Kundengeschäft, die stärker ansteigen als Zinserträge im Kundenkreditgeschäft. Beim Provisionsüberschuss wird mit einem deutlichen Anstieg von 4,5 % gegenüber 2023 ge- rechnet. Dabei wird von höheren Erträgen aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften sowie steigenden Erträgen aus der Vermögensverwaltung und der Versicherungsvermittlung ausgegangen. Beim Personalaufwand wird ein merklicher Anstieg um 6,0 % erwartet. Dabei wird mit Tarifer- höhungen und einer höheren Personalzahl kalkuliert. Die Sachaufwendungen werden auf Basis detaillierter Budgets um 21,9 % deutlich ansteigen. Hervorzuheben sind dabei geplante Investitionen in den vorhandenen Immobilienbestand, erhöhte Beratungskosten sowie steigende IT-Kosten. Beim Bewertungsergebnis wird konjunkturbedingt mit Ausfällen und demzufolge mit Wertberich- tigungen im Kundenkreditgeschäft gerechnet. Im Wertpapiereigengeschäft kommt es durch die zinsinduzierten Abschreibungen im Jahr 2022 zu weiteren Wertaufholungen. Ein Rückstellungs- bedarf im Rahmen der verlustfreien Bewertung gemäß IDW BFA 3 wird nicht erwartet. Lagebericht / Prognosebericht 

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft Die Wiesbadener Volksbank fördert im Rahmen der regional bestehenden Möglichkeiten den Ein- satz von qualifizierten Frauen in Führungspositionen in ihrem Unternehmen. ZIELFESTLEGUNG FÜR DIE BESETZUNG DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat legt gemäß § 9 Abs. 4 GenG für die Besetzung des Aufsichtsrats mit Frauen eine Zielgröße von 20,0 % fest. Die festgelegte Zielgröße ist maßgeblich für den Zeitraum bis einschließlich 30. 06. 2026. Sie ent- spricht dem Status quo und den zu erwartenden Möglichkeiten zur Besetzung des Aufsichtsrats mit Frauen. ZIELFESTLEGUNG FÜR DIE BESETZUNG DES VORSTANDS Der Aufsichtsrat legt gemäß § 9 Abs. 4 GenG für die Besetzung des Vorstands mit Frauen eine Zielgröße von 0,0 % fest. Die festgelegte Zielgröße ist maßgeblich für den Zeitraum bis einschließlich 30. 06. 2026. Sie entspricht dem Status quo. Eine Steigerung kommt nicht in Betracht, da nach derzeitigem Stand im Bezugszeitraum weder Stellen frei sind, noch zusätzliche Stellen geplant werden. ZIELFESTLEGUNG FÜR DIE BESETZUNG DER ERSTEN UND ZWEITEN FÜHRUNGSEBENE Gemäß § 9 Abs. 3 GenG liegt die Zielgröße für die Besetzung der ersten Führungsebene mit Frauen laut Vorstandsbeschluss bei 21,0 % und für die zweite Führungsebene bei 19,0 %. Die festge- legten Zielgrößen werden eingehalten und sind maßgeblich für den Zeitraum bis einschließlich 30. 06. 2026. Zur ersten Führungsebene gehören die Bereichsleiter, zur zweiten Führungsebene die Leiter der Filialen und der sonstigen Abteilungen sowie Teamleiter. Die Erklärung zur Unternehmensführung ist durch den Abschlussprüfer nicht inhaltlich geprüft. Lagebericht / Erklärung zur Unternehmensführung / Nichtfinanzielle Berichterstattung / Ergebnisverwendung 



Der Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und fasste die in seinen Zuständigkeits- bereich fallenden Beschlüsse. Dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG. Weiter wird der Aufsichtsrat den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b HGB für das Geschäftsjahr 2023 prüfen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über wesentliche Geschäftsvorgänge der Bank. Darüber hinaus stand der Aufsichtsrats- vorsitzende in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand. Im Jahr 2023 hat der Aufsichtsrat insgesamt zehn turnusmäßige Sitzungen abgehalten. Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat bildeten grundsätzliche Fragen zur Geschäftspolitik, insbesondere im Kreditgeschäft, die Vermögens- und Ertragslage, die Risikosituation der Bank sowie wichtige Einzelvorgänge. Der Aufsichtsrat wird durch verschiedene Ausschüsse unterstützt, im Wesentlichen durch den Kreditausschuss, den Kostenprüfungsausschuss, den Ausschuss zur Prüfung des Jahresabschlusses, den Investitionsausschuss sowie den Personalausschuss. Die Themenschwerpunkte der beiden Sitzungen des Kreditausschusses bildeten die Erläuterungen bemerkenswerter Kreditengagements und die Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Der Kostenprüfungsausschuss erörterte im Rahmen einer Sitzung das Kostenbudget und weitere Steuerungsinstrumente der Bank. Aus den Sitzungen der Ausschüsse ist dem Gesamtaufsichtsrat berichtet worden. Um seiner Aufsichtspflicht auch vor dem Hintergrund der erhöhten Anforderungen für Kreditinstitute mit der erforderlichen Sachkunde nachkommen zu können, nahmen die Mitglieder des Aufsichtsrats an einer Fortbildung unter Beteiligung des regionalen Genossenschaftsverbands teil. Im Berichtsjahr fanden am 09. 03. 2023 und 02. 11. 2023 zwei Sitzungen des Beirats gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand statt. Der vorliegende Jahresabschluss 2023 mit Lagebericht wurde vom Genoverband e. V. geprüft. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet. Den Jahresabschluss, den Lage- bericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und für in Ordnung befunden. Der Vorschlag zur Gewinnverwendung entspricht den Vorschriften der Satzung. Der Bericht des Aufsichtsrats 



Jahresbilanz zum 31. 12. 2023 Aktiva Geschäftsjahr EUR EUR EUR EUR Vorjahr TEUR 1. Barreserve a ) Kassenbestand b ) Guthaben bei Zentralnotenbanken darunter: bei der Deutschen Bundesbank 576.395.091,29 c ) Guthaben bei Postgiroämtern 2. Forderungen an Kreditinstitute a ) b ) täglich fällig andere Forderungen 3. Forderungen an Kunden 26.440.317,25 576.395.091,29 –,– 602.835.408,54 463.203 334.561.546,36 217.847.199,65 552.408.746,01 562.773 5.684.659.155,89 5.568.037 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert Kommunalkredite 3.280.723.294,41 114.516.536,48 4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a ) Geldmarktpapiere aa ) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank ab ) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank b ) Anleihen und Schuldverschreibungen ba ) von öffentlichen Emittenten –,– –,– –,– –,– –,– 82.079.943,44 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 82.079.943,44 bb ) von anderen Emittenten 492.859.450,30 574.939.393,74 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 348.242.216,76 c ) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag 5. 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften a ) Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten an Finanzdienstleistungsinstituten an Wertpapierinstituten –,– 6.515.426,18 –,– –,– –,– 574.939.393,74 703.142 238.695.889,04 236.895 153.476.083,12 b ) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 5.974.307,90 159.450.391,02 159.451 darunter: bei Kreditgenossenschaften 5.838.000,00 bei Finanzdienstleistungsinstituten bei Wertpapierinstituten 7. Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditgenossenschaften an Finanzdienstleistungsinstituten an Wertpapierinstituten –,– –,– –,– –,– –,– 75.500,00 76 8. Treuhandvermögen 10.878.545,06 13.443 darunter: Treuhandkredite 10.878.545,06 9. Immaterielle Anlagewerte a ) b ) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten c ) Geschäfts- oder Firmenwert d ) geleistete Anzahlungen 10. Sachanlagen 11. Sonstige Vermögensgegenstände 12. Rechnungsabgrenzungsposten –,– 205.189,00 –,– –,– 205.189,00 187 160.500.017,69 162.608 14.110.495,42 139.587,61 9.333 184 Summe der Aktiva 7.998.898.319,02 7.879.332 

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. 0 1. 2023 bis 31. 12. 2023 1. Zinserträge aus Geschäftsjahr EUR EUR EUR EUR Vorjahr TEUR a ) b ) Kredit- und Geldmarktgeschäften 170.723.758,36 festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 6.951.440,55 177.675.198,91 darunter: in a) und b) angefallene negative Zinsen 3.286,27 2. Zinsaufwendungen 71.482.128,20 106.193.070,71 darunter: erhaltene negative Zinsen 2.103.217,17 1.135 103.846 2.799 3. Laufende Erträge aus a ) b ) c ) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften Anteilen an verbundenen Unternehmen 4. 5. 6. 7. 8. 9. Provisionserträge Provisionsaufwendungen Sonstige betriebliche Erträge Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a ) Personalaufwand aa ) Löhne und Gehälter ab ) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung darunter: für Altersversorgung b ) andere Verwaltungsaufwendungen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen 10. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 11. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 13. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag darunter: latente Steuern 15. Sonstige Steuern 16. Aufwendungen aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 17. Jahresüberschuss 18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr Bilanzgewinn Nicht belegte Positionen wurden nicht aufgeführt. –,– 4.391.977,45 –,– 4.391.977,45 4.246 42.248.566,40 4.245.560,41 38.003.005,99 13.852.223,89 38.198 8.045 47.365.383,80 11.358.088,34 58.723.472,14 3.179.679,94 30.742.566,66 89.466.038,80 96.710 9.011.301,99 1.637.477,65 4.354 4.288 9.275.221,49 –,– – 9.275.221,49 – 20.158 24.085,99 53.026.152,12 23 28.802 9.679.525,00 – 271.569,65 9.407.955,35 17.748 30.000.000,00 13.618.196,77 9.116,51 – 11.054 22 13.627.313,28 11.076 –,– 



Geschäftsstellen WIESBADENER VOLKSBANK eG Schillerplatz 4, 65185 Wiesbaden Telefon: 0611 367-0 Telefax: 0611 367-367 Internet: www.wvb.de E-Mail: kontakt@wvb.de BIC: WIBADE5W HAUPTGESCHÄFTSSTELLE Schillerplatz 4 Private Banking, Bierstadter Straße 23 WERTPAPIER-KOMPETENZZENTRUM Juliusstraße 2 INNENSTADTFILIALEN SERVICECENTER Am Faulbrunnen/Bleichstraße 1 – 3 Bismarckring 23/Bleichstraße Langgasse 35 Dotzheimer Straße/Steinmetzstraße 2 Hohenstein (Breithardt), Gartenfeldstraße 30 IM STADTGEBIET Idstein (Heftrich), Wilhelmstraße 13 Wi-Biebrich, Straße der Republik 23 – 25 Mainzer Straße 77 Wi-Bierstadt, Poststraße 38 Moritzstraße/Adelheidstraße 36 – 38 Wi-Dotzheim, Karl-Arnold-Straße 1 Röderstraße 3 Wi-Naurod, Bremthaler Straße 2 Taunusstein (Hahn), Aarstraße 144 Wi-Nordenstadt, An der Schule 2 – 4 Taunusstein (Neuhof), Limburger Straße 32 Wi-Schierstein, Rheingaustraße 1 – 3 Waldstraße 103 Wi-Sonnenberg, Schuppstraße 1 Walluf, Hauptstraße 40 IM UNTERTAUNUS Aarbergen, Im Aartal 18 D Wi-Auringen, Am Hinkelhaus 1 Wi-Biebrich, Rathausstraße/Mainstraße 14 Wi-Frauenstein, Kirschblütenstraße 17 A Bad Camberg (Würges), Bergstraße 1 A Wi-Klarenthal, Goerdelerstraße 49 B Bad Schwalbach, Koblenzer Straße 3 WI-Erbenheim, Bahnstraße 2 Hünstetten (Kesselbach), Neukirchner Straße 9 A Idstein, Wiesbadener Straße 12 – 16 GELDAUSGABEAUTOMATEN Idstein (Wörsdorf), Goethestraße 9 Wiesbaden: Niedernhausen, Bahnhofstraße 13 R+V Versicherung, Raiffeisenplatz 1 Taunusstein (Bleidenstadt), Aarstraße 83 Bad Schwalbach: Taunusstein (Wehen), Mainzer Allee 17 – 19 Edeka-Markt, Edmund-Heusinger-Straße 19 Idstein: Kappus-Anlage, Am Bahnhof 1 IM RHEINGAU Eltville, Wilhelmstraße 1 Stand: 12-2023 Geschäftsstellen / Impressum 

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